Verstehen Sie das?

Jahrelang habe ich mich über den groben Unfug in der Tageszeitung nur geärgert und ignorierte Leserbriefe geschrieben, ab jetzt werde ich den Blödsinn hier dokumentieren.
    Bis auf ganz wenige Ausnahmen setzen alle aufgeführten Zitate zum Erkennen, daß hier statt Information nur inhaltsleerer Unfug geboten wird, nur den Pflichtstoff der Hauptschule voraus.

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So schreiben Zeitungen für Innumeriker, Taz 2024-10-24

Die Segnungen vielmillionenfachen Reichtums.

Im Aktionismus der Covidpandemie wurden Unmengen Material teuer eingekauft, von dem bereits zum Kaufzeitpunkt bekannt sein mußte, es würde nie gebraucht werden und müßte später mit weiteren Kosten entsorgt werden.[1] Die Summen lagen dabei im Einzelfall typischerweise zwischen einer und fünf Milliarden Euro. Um das vergessen zu lassen und sich propagandistisch als Sparer darzustellen, strich Minister Lauterbach einige homöopathische Behandlungen. Natürlich wurde die Summe der so erzielten Einsparung, 0,022 Milliarden Euro im Jahr, nie so genannt und mit den anderen Werten vergleichbar gemacht. Stattdessen schrieben alle seine Anhänger in den Medien immer von 22 Millionen – und kaum ein Leser hat es gemerkt.

Ganz neu wendet heute die Taz dieselbe Methode an. Sie schreibt:

[…] liegen die Einnahmeerwartungen für 2025 um rund 700 Millionen Euro über der letzten Prognose vom Mai. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sagte aber, es gebe „keine Spielräume für Verteilungspolitik“ und „neue Ausgabenwünsche“ – „im Gegenteil: Wir müssen weiter konsolidieren.“

Siebenhundert Millionen! Klingt viel, oder?

Der jährliche Bundeshaushalt beträgt rund 500 Milliarden Euro, das aktuelle Plandefizit um 25 Milliarden, der erwartete Einnahmeverlust 2025 gegen das Vorjahr 15 Milliarden und die jetzt angekündigte Mehreinnahme: 0,7 Milliarden.

Ja, das ist nicht nichts, Anlaß zu entspannt zwanglosen Mehrausgaben bietet es offensichtlich aber auch nicht. Ja, wenn es jetzt 700 wären, wie der Artikel bei flüchtigem Überfliegen nahelegt, dann …

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Was ist ein Durchschnitt? 2020-10-07

Das Verwirrspiel mit der Inzidenz und anderen Phantasiezahlen

Im normalen Alltag haben wir mit sehr vielen bezogenen Werten zu tun. Wir kennen den Fettgehalt und Nährwert von Käse pro hundert Gramm und den Mietpreis und Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche. Der bezogene Wert bleibt derselbe, ob wir eine 20-g-Scheibe auf’s Brot legen oder ein Pfund am Stück im Laden kaufen, und erlaubt den direkten Vergleich zwischen verschiedenen Käsesorten oder Wohnungen.

Ein Durchschnitt ist etwas anderes. Wenn ich den Durchschnitt der Temperatur oder des Niederschlages über alle Tage eines Monates errechne, dann hat im Gegensatz zu den Beispielen oben jeder einzelne Tag seinen eigenen und benennbaren Wert für diese Angabe. Nur interessiert der im Anwendungsfall nicht, sondern gefragt ist nach einem typischen Tag des zugrundeliegenden Zeitraums.

Um was handelt es sich bei der jetzt viel genannten Inzidenzzahl[2]? Die Pressestelle der Stadt Köln klärt uns auf (und manchmal schafft es selbst der Stadt-Anzeiger, das richtig abzuschreiben)[3]:

Die Inzidenzzahl […] Dies ist die Anzahl der Personen, die sich in Köln durchschnittlich je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den letzten sieben Tagen mit Corona infiziert haben.

Durchschnittlich? Ist das ein Durchschnitt? Er wäre es, wenn wir die eine benennbare Gruppe von 100 000 Einwohnern mit diesem und eine andere mit jenem Wert hätten. Denkbar ist das bei der Erfassung auf Stadtteilebene. Die haben wir hier aber nicht sondern nur eine Gesamtanzahl geteilt durch die Gesamtbevölkerung, eben eine klassische bezogene Größe, um unterschiedlich große Städte, Kreise und Länder miteinander vergleichbar zu machen. Das einen Durchschnitt zu nennen ist falsch und trägt nur zur Verwirrung bei. Es wäre reizvoll, genau das für die Absicht dahinter zu halten – das setzte jedoch voraus, daß Journalisten und Pressesprecher verstünden, was sie da tun.

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Kölner Stadt-Anzeiger, 2020-10-02

Früher lernte man einfaches Rechnen noch in der Grundschule

Gestern nachmittag, am Donnerstag 2020-10-01, meldete der Stadt-Anzeiger wie fast täglich die aktuellen Zahlen der mit SARS-Cov2 infizierten Kölner. Er schrieb dazu:

„Die Inzidenzzahl liegt laut Landeszentrum Gesundheit bei 36,4.“

Heute morgen, Freitag, schreibt dieselbe Zeitung auf derselben Datengrundlage:

„Der 7-Tage-Inzidenzwert in Köln liegt nach Angaben des Landeszentrums Gesundheit NRW (LZG NRW) am Freitagmorgen bei 36,9. Der Wert, der angibt, wie viele neue Corona-Fälle es innerhalb einer Woche bezogen auf 100.000 Einwohner gibt, lag am Donnerstag noch bei 40,0.“

Das wirft Fragen auf. Die sollten sich jedoch rasch und mühelos klären lassen. Von Donnerstag 2020-09-24 bis einschließlich Donnerstag 2020-10-01, also an den letzten sieben aufeinanderfolgenden Tagen,[4] wurden für Köln 408 neu Infizierte gemeldet. Bei 1,08 Millionen Einwohnern – die beste Zahl die ich für den aktuellen Stand finden konnte – sind das 37,8 pro 100 000.

Was stimmt denn jetzt? Und wozu braucht man ein Landesamt, wenn einem selbst alle Angaben für die sehr einfache Rechnung exakt vorliegen? Ist Rechnen heute keine Grundfertigkeit mehr, der jeder in der Schule erwirbt, sondern esoterisches Geheimwissen, das von einer landesamtlichen Priesterkaste verkündet werden muß?

Bedeutet es überhaupt etwas?

Die Art, wie ein Fußballspiel von einem willkürlich gesetzten Grenzwert abhängig gemacht wird, ist natürlich ohnehin völlig sinnlos. Es ist vollkommen irrelevant, ob diese Kenngröße zum Stichtag jetzt 34,9 oder 35,1 beträgt. Worauf es allein ankommt ist, daß die Zahl der täglich neu Infizierten seit etwa dem 1. Juni Tag für Tag vollkommen glatt und regelmäßig ansteigt – mit einer Verdoppelungszeit von ungefähr 35 Tagen. Der Zeitpunkt, an dem die Marke von 35 erreicht und überschritten werden würde, war seit zwei Monaten fast taggenau vorhersehbar. Ebenso wissen wir schon jetzt, wann die nächste Grenzmarke von 50 erreicht wird, nämlich in gut 15 Tagen um den 17. Oktober herum. Zumindest gilt das dann, wenn die Bedingungen nicht geändert werden und der aktuelle Trend so schnurgerade weiterläuft wie seit jetzt schon vier Monaten. Das allein ist es, worauf es hier ankommt. Irgendwelche willkürlich gesetzten absoluten Grenzmarken mögen einen raschen Vergleich zahlreicher Städte untereinander ermöglichen, besagen sonst aber für sich allein rein gar nichts.

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Kölnische Rundschau, 15-07-08

Nicht nur ist Kohlendioxid die neue Klimareligion, neuerdings ist es auch hochgiftig und gefährlich geworden.

EU droht mit Verfahren: Köln überschreitet CO2-Grenzwerte

Die Messstelle Clevischer Ring ist ausschlaggebend für die CO2-Messung in Köln. Leider. Denn die hier gemessenen Werte liegen regelmäßig über dem erlaubten Soll.

Köln sprengt regelmäßig die von der EU vorgegebene CO2-Höchstgrenze. Das könnte Folgen haben: Die EU-Kommission droht mit einem Verfahren. Weiterer Kritikpunkt aus dem Umweltamt: Die Autoindustrie hinke der Gesetzgebung hinterher.

Seit fünf Jahren kritisiert die Europäische Union, dass Großstädte in Deutschland die seit 2010 geltenden Grenzwerte für Stickstoffdioxid nicht einhalten. Für Köln wird dazu immer wieder die Messstelle Clevischer Ring als Beweis herangezogen. 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft sind laut EU maximal zulässig. 63 Mikrogramm werden an der Zufahrt zur Mülheimer Brücke gemessen. Dieser Messwert und die Kritik der EU sind seit einem halben Jahrzehnt zwei Komponenten eines festgefahrenen Rituals. Doch nun will die EU-Kommission eine neue Komponente hinzufügen: In einem Mahnschreiben an Bund droht sie mit einem Vertragsverletzungsverfahren.

Es ist zu hoffen, daß niemand auf die Idee kommt, in Köln im Auto auch noch zu atmen und mit jedem Atemzug bis zu 40 Millionen Mikrogramm CO2 pro Kubikmeter Atemluft auszustoßen.

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WDR Radio 5, 11-09-08 

Manchmal frage ich mich, ob die gut ausgebildeten Fachjournlisten der Qualitätsmedien sich überhaupt gegenseitig zuhören und ob sie die geringste Vorstellung von dem haben, was sie da eigentlich so vor sich hin brabbeln. Der studierten Wirtschaftswissenschaftlerin Karin Eschbach fiel offenbar nicht das geringste auf, als der Börsenjournalist (was immer das sein mag) Samir Ibrahim dies berichtete:

„Drei Punkte hat der DAX insgesamt gewonnen, das sind gerade mal noch 0,05 % .“

Sehr geehrter Herr Ibrahim, 0,05 % pro Tag, das sind immerhin 20,0 % pro Jahr, eine durchaus stattliche Rendite. Falls auch Sie mit der Prozentrechnung überfordert sind – im journalistischen Umfeld dürften Sie damit kaum auffallen – im Bereich dieser Größenordnung ist auch die extrem vereinfachte Grobabschätzung noch zulässig:

0,05 % pro Tag mal 365 Tage/Jahr ≈ 18,25 %/a

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WDR Radio 5, 11-04-01 

„Im vergangen Jahr erhielten gemeinnützige Organisationen, Hilfsorganisationen und Kirchen Spenden von 13,4 Millionen Menschen. Jeder fünfte Deutsche im Alter von über zehn Jahren spendete im Durchschnitt knapp 28 Euro. [...] 2,3 Milliarden Euro haben die Deutschen im vergangenen Jahr gegeben.“

Jeder, der erfolgreich die Grundschule abschließen konnte, wird bei so etwas, selbst wenn das Radio im Hintergrund läuft und er nur mit halbem Ohr zuhört, stutzen und merken, daß da etwas nicht stimmen kann. Nur die deutsche Journaille, in diesem Fall Joachim Hagen und Catharine Grimm, ist unsinnigen Zahlen gegenüber wieder einmal völlig schmerzfrei.

Tatsächlich handelt es sich bei den 28 € offensichtlich um den Mittelwert über die deutsche Gesamtbevölkerung, von denen aber vier Fünftel gar nichts spenden, nicht einen Pfennig. Der Mittelwert über das eine Fünftel, das überhaupt etwas gibt, liegt bei immerhin 170 € und wird in vielen Fällen noch deutlich überschritten.

Der Satz „Rund ein Drittel aller Spenden kam im vergangenen Jahr von Personen, die 2009 nicht gespendet hatten.“ ist natürlich auch Blödsinn. Niemand verfügt über die Daten, das überhaupt feststellen zu können. Gemeint ist dagegen wohl „nicht für denselben Zweck“ – nach aller Erfahrung sind es immer dieselben die etwas für das Gemeinwohl tun oder auch nicht. Aber so etwas deutlich auszusprechen paßt offenbar nicht ins gleichmacherisch sozialistische Weltbild des Rotfunk. Die komplette Sendung gibt es beim WDR als Podcast .

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Die Welt 11-03-14 

„Dabei ist ziemlich klar, woher dieser hochexplosive Wasserstoff stammt. Er kann nur durch thermische Zersetzung von Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff entstanden sein. Das wiederum heißt, dass Temperaturen von mindestens 1000 Grad Celsius geherrscht haben müssen.“
    Ziemlich klar also. Zugegeben, man kann Wasser thermisch zersetzen, es sollte aber jedem unmittelbar einleuchten, daß die dazu nötige Temperatur erheblich über der mit einer Wasserstoffflamme in reinem Sauerstoff maximal erreichbaren liegen muß. Daß Herr Dr. Norbert Lossau die Reaktortechnikern wohlbekannte Zirconiumreaktion, bei der mit Wasserdampf Zirconiumoxid und Wasserstoff entstehen, nicht kennt, ist entschuldbar, aber der Rest ist einfaches Schulwissen. Und ohne Sauerstoff, ohne Luftzutritt, ist Wasserstoff natürlich auch nicht explosiv.

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Die Welt 10-01-06 

C-14 [ist] radioaktiv und zerfällt mit einer Halbwertszeit von 5730 Jahren. [...] Bei Materialien, die älter als zehn Halbwertszeiten sind, ist zu wenig C-14 übrig, als dass die Methode noch anwendbar wäre. In der Praxis sind Altersbestimmungen kohlenstoffhaltiger biologischer Materialien zwischen 300.000 und 50.000 Jahren möglich.
    Nun gut, passieren kann jedem so etwas einmal. Das Übersehen beim Korrekturlesen aber schon weniger, und mit solch zuverlässiger Regelmäßigkeit wie Herrn Dr. Norbert Lossau passiert es sonst keinem.

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Die Welt 09-03-24

Zwölf bis 20 Gramm Natriumchlorid nehmen wir täglich auf. Nur die Hälfte kann der menschliche Körper tatsächlich verkraften: Die Nieren scheiden innerhalb von 24 Stunden nur fünf bis sieben Gramm wieder aus. Die überflüssigen Moleküle werden im Körper von Zellwasser eingeschlossen.
    Aufnahme im Mittel 16 Gramm pro Tag, Abgabe 6 Gramm pro Tag. Pro Jahr verbleiben im Körper rund dreieinhalb Kilogramm. Ich bin gerade fünfzig geworden und esse gern salzig, damit habe ich in meinem Körper jetzt mehr als einhundertfünfzig Kilogramm Salz gespeichert. Und da behaupten tatsächlich noch Leute, mein Übergewicht hätte etwas mit den Fettschichten zu tun.
    Liebe Frau Elke Bodderas, wie zugekifft muß man beim Schreiben eigentlich sein, daß einem das nicht auffällt?

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Die Welt 08-06-19

Durch eine solche Umrüstung könnten pro Jahr 45 Milliarden Kilowattstunden Strom gespart werden, was in etwa dem Verbrauch von zehn Millionen Haushalten entspräche.
    So steht es in der Agenturmeldung auf Seite 1. Und was machen die Herren Dirk Müller-Thederan, Jan Hildebrand und Birger Nicolai zehn Seiten weiter in derselben Ausgabe daraus:
    Wenn alle Haushalte mit Energiesparlampen ausgestattet würden, könnten laut EU-Kommission jährlich rund 25 Mio. Tonnen an Kohlendioxid (CO2) oder 45 Mrd. Kilowatt Strom eingespart werden. Dies entspreche etwa dem gesamten jährlichen Stromverbrauch von rund zehn Mio. europäischen Haushalten.
    Daß Journalisten weder lesen noch abschreiben können, wissen wir bereits, daß es nicht einmal zum Cut and Paste reicht, überrascht aber doch.

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Die Welt 08-06-19

Ein Kilogramm Rindfleisch erfordert im Durchschnitt 297 Quadratmeter Land.

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Die Welt 08-06-05

Sie ist mit einer kalibrierten Luftbildkamera bestückt, die mit einer Auflösung von 22 Millionen Megapixel Bilder liefert.
    Soso – und ein Speicher für die Datenmenge ist auch dabei? Obwohl, scheinbar gehören solche Auflösungen ja längst zum Alltag (2900 Fundstellen).

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Die Welt 08-03-08

[Schäden durch Energieerzeugung werden] gemessen in verlorenen Lebensjahren pro erzeugter Gigawattstunde pro Jahr
    Das kommentiere ich nicht auch noch – Innumeriker lesen hier ohnehin nicht mit.

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Die Welt 07-09-13

Physiker der University of California haben eine exotische Form von Materie hergestellt – Positronium-Atome. Das sind Objekte, die – ähnlich wie Wasserstoffatome – aus zwei umeinander kreisenden Teilchen bestehen.
    So weit Herr Dr. rer. nat. Norbert Lossau. Und wie steht es in der Quelle, aus der er abschrieb?
    „It has been known for many years that an electron and its antiparticle, the positron, can together form a metastable hydrogen-like atom, positronium (Ps). It was predicted that two Ps atoms may combine to form di-positronium (Ps2), but this molecule has not been observed unambiguously: until now.”

Die Forscher lenkten einen solchen Positronenstrahl auf eine dünne Schicht aus Quarzglas. In diesem werden die Positronen offenbar abgebremst, ohne dass sie sofort zerstrahlen und haben dann Gelegenheit sich mit Elektronen zu einem Positronium-Atom zu paaren. Der Quarz kann die so entstandene exotische Materie sodann in Zwischenräumen des Kristallgefüges speichern.
    Das war noch einmal Dr. Lossau. Und wieder die Quelle zum Vergleich:
    „When intense positron bursts are implanted into a thin film of porous silica, Ps2 is created on the internal pore surfaces.”

In einem anderen nature-Artikel steht das ganze noch etwas ausführlicher. Richtig abzuschreiben scheint manchen Leuten ganz außerordentlich schwerzufallen.

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Die Welt 07-09-04 

Israelische Forscher haben bei Tel Rehov Überreste von rund 11 000 Jahre alten Bienenstöcken entdeckt.
    Das Jahr 900 BC, das Jahr 9000 BC, was ist schon eine Null unter Physikern, nicht wahr Herr Dr. Norbert Lossau?
    Nicht zum ersten Mal fällt aber angenehm auf, daß die Onlineausgabe der Welt diesen Käse aus der Printversion  gar nicht erst übernimmt, sondern korrekt die Quelle wiedergibt. Offenbar wird jeder Beitrag von Dr. Lossau vom Chefredakteur, Herrn Christoph Keese, erst Korrektur gelesen. Für einen Blütensammler wie mich ist das schade aber trotzdem ein Lob wert.

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Die Welt 07-08-25

In der Natur beobachtet man Plasma als Blitz während eines Gewitters oder in Form von farbigen Polarlichtern. Als Plasmalampe hat der vierte Aggregatszustand inzwischen aber auch Einzug in das ein oder andere Kinderzimmer gehalten. Weitaus verbreiteter ist das Plasma aber im Weltall, ...
    Diese Weisheit der Frau Tabea Sturmheit steckte nicht etwa in einer kleinen Meldung sondern in einem fast ganzseitigein Hauptartikel. Erwähnte ich schon, daß die Wissenschaftsredaktion der Welt einem promovierten Physiker untersteht?

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Die Welt 07-08-23

Der Mensch, der weit nach den Dinosauriern die Erde bevölkerte, kommt nach Angaben der Forscher bei kurzen Strecken auf 28,4 km/h. Der räuberische, 15 Meter lange Tyrannosaurus rex sei mit 28,8 km/h nur wenig schneller gewesen, berichten die Forscher in den „Prooceedings“ der Royal Society.
    Nicht nur für "den Menschen" sondern auch für lange ausgestorbene Saurier wird die Geschwindigkeit hier mit einer Genauigkeit angegeben, die einem Abstand von 35 cm am Zieleinlauf nach hundert Metern entspricht. Jetzt denken Sie einmal an Ihren Bekanntenkreis und beschränken sie sich ruhig auf die jüngeren und sportlicheren dabei: Wie weit lägen die wohl im Ziel auseinder und wie genau könnten Sie daraus die Geschwindigkeit des "typischen Menschen" bestimmen?
    "Durch nichts zeigt sich mathematischer Unverstand deutlicher als durch ein Übermaß an Genauigkeit im Zahlenrechnen." [Carl Friedrich Gauß]
    Sowohl im Original als auch beim Focus liest sich der Sachverhalt übrigens ganz anders als die Welt ihn stumpf abschreibend von der dpa übernimmt.

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Die Welt 07-03-28

Weltweit erkranken über eine Millionen Menschen neu an Leberkrebs.
Das ist doch wunderbar, oder nicht? Diese Zahl sollte bald erreicht sein und danach ist diese Krankheit für immer gebannt.

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Die Welt 07-03-24

  Wer in so eklatanter Weise absolute und abgeleitete Größen, Salden und Flüsse sowie Dichten und Flußdichten nicht auseinanderhalten kann und völlig falsch gebraucht, hat offenbar kein Wort verstanden von dem, was er schreibt, Herr Aarni Kuoppamäki. Das schlimme dabei ist, den Lesern, die Ihre sinnlosen Angeben in die korrekten übertragen können, sagen Sie nichts neues und die anderen werden aus diesem Kauderwelsch unmöglich sinnvolle Schlüsse ziehen und für sich Werte abschätzen können. So etwas ist Betrug am Leser.
    Ein Lob ist aber dennoch angebracht. Sie schreiben tatsächlich korrekt:
    denn Strom wird aus anderen Energiequellen gewonnen und kostet pro Kilowattstunde drei Mal soviel wie Gas oder Öl.
    Üblich geworden ist leider an dieser Stelle "dreimal mehr" und der Leser fragt sich, beherrscht der Autor die deutsche Sprache und meint "viermal soviel", oder beherrscht er sie, wie die meisten, nicht und meint "zweimal mehr" entsprechend "dreimal soviel".

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Die Welt 07-02-01

  Im Vergleich zum Vorjahr lag der Nikotingehalt um durchschnittlich 1,6 Prozent je Zigarette höher, berichtet die Harvard School of Medical Health.
    Soll ich das etwa wirklich noch kommentieren?

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Die Welt 07-01-24

  Der promovierte Physiker und Leiter der Wissenschaftsredaktion Dr. Norbert Lossau erklärt uns heute die Grenzen des Carnotschen Wirkungsgrades:
    Während jedoch elektrische Energie problemlos zu 100 Prozent in Wärmeenergie umgewandelt werden kann, setzt die Natur Grenzen bei der Umwandlung von Wärmeenergie in andere Energieformen. Je größer die nutzbare Energiedifferenz ist, umso größer kann der Wirkungsgrad sein. Im besten Fall beträgt sie Temperaturdifferenz geteilt durch die höhere Temperatur. Mit heißem Dampf von 100 Grad Celsius lässt sich in einer Wärmekraftmaschine die in einem Raum von 20 Grad Celsius steht, also im günstigsten - in der Praxis nicht erreichbaren - Fall ein Wirkungsgrad von 80 Prozent erreichen.
    Wer oben den Link zum Originalartikel anklickt, wird das Zitat übrigens vergeblich suchen – noch am selben Abend wurde es von Winston Smith vom Wahrheitsministerium bereinigt. Im Ganzseitenarchiv  steht der Artikel aber noch in der unverfälschten Ursprungsform.

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Die Welt 07-01-18

  konnte Tünnermanns Team die Laserleistung auf über 100 Watt pro Puls steigern. Gekoppelt mit einer Zeitstruktur zwischen 50 und 300 Femtosekunden eröffnen sich weitere Anwendungen
    Diesen sinnfreien Schwachsinn hat der Herr Jan Oliver Löfken zwar nicht selbst verfaßt, sondern wortwörtlich aus der Welt der Physik abgepinnt, aber ist es wirklich unmöglich, beim Abschreiben zu denken? Der Link zur Quelle war ihm immerhin auf dem silberenen Tablett mitgeliefert und dort steht:
    We report on the generation of 50 fs pulses with an average output power of more than 50 W. [...]
The fiber CPA system delivers 300 fs pulses with a repetition rate of 73 MHz in a linearly polarized beam with diffraction-limited quality. The average output power can exceed 100 W.

    Auf deutsch: Die Leistung während des Pulses ("pro Puls" ist ungefähr so schlau wie Geschwindigkeit pro Auto oder Temperatur pro Liter) beträgt rund 4.5 MW, gerade mal das fünfzigtausendfache der falsch zitierten mittleren Leistung, und darüber, was eine "Zeitstruktur zwischen ... Femtosekunden" sein soll, möge der gute Mann bitte auch einmal nachdenken.

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Die Welt 06-12-06

  Die "ISS" ist der Schwerkraft der Erde nur schwach ausgesetzt, trotzdem verliert die Station täglich 150 bis 200 Meter an Höhe.
    Diese Glanzleistung stammt von der Deutschen Presse Agentur und sicher ist es von einer von einem promovierten Physiker geleiteten Wissenschaftsredaktion zuviel verlangt, beim Abschreiben auch noch zu denken.

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Junge Freiheit 06-09-15

  Aber ihre Nennleistung (Vollast) erzielen Windräder im Binnenland jahresdurchschnittlich nur an 1.400 Stunden.
    Und das nächste Mal lesen wir dann bitte nach, was "Vollaststunden" sind, bevor wir darüber schrieben, Herr Klaus Peter Krause.

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Die Welt 06-08-02

  ... verliert bei einem Umlauf um die Sonne rund drei Millionen Tonnen Wasser. Auf der Erde entspräche das einem kleinen See mit 500 Meter Durchmesser und 15 Meter Tiefe
    Für ein streng zylindrisches Becken mit senkrechten Wänden stimmt das. Stellt man sich so einen See vor? Als Kugelkalotte müßte er 30 m, als Kegel (wohl die beste einfache Näherung) 45 m tief sein.

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Die Welt 06-07-26

  Vor allem wegen der auf Hochtouren laufenden Klimaanlagen wurden am Wochenende Strommengen von mehr als 50 000 Megawatt pro Tag verbraucht
    Kein Kommentar

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Die Welt 06-03-15

  Denn Deutschland braucht für die Produktion von einem Dollar Bruttoinlandsprodukt im Schnitt die Energie von 0,18 Tonnen Erdöl. Das ist zwar besser, als die Werte der USA (0,22 Tonnen Öl) oder des Weltdurchschnitts (0,32 Tonnen), aber eben noch längst nicht führend: Japan braucht für die Produktion von einem Dollar Bruttoinlandsprodukt nur 0,11 Tonnen Erdöl und damit 63 Prozent weniger Energie als Deutschland.
    Dreihundertachtzig Liter Öl werden im Weltdurchschnitt verbrannt um einen einzigen Dollar zu erwirtschaften – und das pinnt der Herr Daniel Wetzel einfach so ab ohne daß es ihm im geringsten auffiele, daß da das Komma um drei Stellen verrutscht sein muß. Aber so zahlenblind sind neben den Schreiberlingen unsere Politiker ja auch – wen wundern da noch die Folgen?

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Die Welt 06-02-15

  Später werden 26 Turbinen 18,2 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen, soviel wie zehn Atomkraftwerke.
    Nichts, was ich dazu sagen könnte, wäre geeignet, schriftlich veröffentlicht zu werden.

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1

Ich meine hier nicht die ersten Bestellungen in der Zeit der großen Unsicherheit. Die Bestellung und das Vorausbeszahlen von Impfdosen bei mehreren Herstellern in der Hoffnung, mindestens einer würde vielleicht auch liefern können, war richtig. Ebenso der Kauf von Masken in der Mangelphase. Der Fehler hier war nur, sie zum absehbaren Ende des Mangels nicht zu verteilen sondern bis zum Ablauf der Haltbarkeit ungenutzt einzulagern. Kritisiert wird der Kauf von einem halben Dutzend Auffrischungsimpfungen pro Einwohner, als die Rate der Viert- und höheren Impfungen längst bekannt und absehbar war.     Zurück

2

Es fällt sehr auf, wie unsere Verwaltungen und Regierungen immer sofort dann, wenn der Bürger beginnt, die Bedeutung einer Angabe zu verstehen und ein Gefühl für ihre Größenordnung zu entwickeln, eine neue Phantasiezahl aus dem Hut zaubern. Nach Verdoppelungszeit und Reproduktionsziffer sind wir jetzt also bei der Inzidenzzahl angekommen. Mit jeder neuen Version wird es willkürlicher. Die Verdoppelungszeit folgt direkt und eindeutig aus den Daten. In die Reproduktionsziffer geht eine – natürlich nie explizit genannte – Annahme über die Generationsdauer ein. Und in der Inzidenzzahl stecken gleich zwei willkürliche, frei gewählte Vorgaben, die Dauer von sieben Tagen und der Bezug auf 100 000 Personen.     Zurück

3

Wenn nicht wird aus der Summe über sieben Tage dann schon mal der Tagesdurchschnitt. Ist eh’ egal, versteht sowieso keiner – zumindest kein Kölner Journalist.     Zurück

4

Ja, Donerstag bis bis einschließlich Donnnerstag sind acht Tage. Es sind aber dazwischen sieben Tagesintervalle, über die Zuwächse gezählt werden können.     Zurück