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Am Sonntag war das Flüchtlingslager Jabaliya die Kulisse für palästinensische Feierlichkeiten. Nein, dieses Mal hatte es kein „Märtyrer" aus dem Lager geschafft, sich in einem Restaurant voller israelischer Familien in die Luft zu sprengen. (…) Stattdessen feierten die Einwohner den Sieg ihrer „menschlichen Schutzschilde", die einen israelischen Luftangriff auf das Haus des gesuchten Terroristen Wail Barud verhindert hatten.
Die Zusammenkunft von hunderten Palästinensern in Erwartung des geplanten israelischen Angriffs schützte erfolgreich Baruds Haus. (…) Doch diese Taktik zeigte auch, dass Israel nicht danach trachtet, Massen von palästinensischen Zivilisten zu töten, wie es die arabische Propaganda ständig behauptet. In der Tat wurde klar, dass nicht einmal die Palästinenser selbst an ihre eigene Propaganda über Israels angeblichen Durst nach Blut glauben. Ansonsten wäre es niemals möglich gewesen, all diese menschlichen Schutzschilde zu rekrutieren.
Wenn Israel wirklich so sadistisch wäre wie seine Kritiker behaupten, hätte es den Luftangriff nicht abgesagt. Im Gegenteil: Es hätte die Möglichkeit, so viele Palästinenser wie möglich auf einen Streich zu töten, beim Schopf gepackt. Stellen Sie sich einmal vor, die Situation wäre umgekehrt gewesen und hunderte von israelischen „Schutzschilden" hätten sich in einem unbewachten Café in der Westbank versammelt. Palästinensische Selbstmordattentäter wären um die Wette gelaufen in dem Eifer, dieses Ziel anzugreifen. „Menschliche Schutzschilde" funktionieren nur, wenn der Feind wie ein Mensch kämpft.
Eine zweite Ironie ist diese, dass Männer wie Barud die Wurzel des palästinensischen Elends sind. Denn wenn sie keine Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abfeuern und keine Waffen aus Ägypten schmuggeln würden, wäre es für den jüdischen Staat gar nicht nötig, Operationen gegen Terroristen im Gazastreifen, von dem jeder Quadratzentimeter im August 2005 evakuiert worden war, vorzunehmen. Wenn Palästinenser rationaler bezüglich der Interessen ihrer Gesellschaft wären, würden sie nicht zu Baruds Haus gehen, um ihm Schutz anzubieten, sondern sie würden dorthin gehen, um ihn zu verhaften, damit die anderen in dieser Region in Frieden leben könnten.