Am Donnerstag fuhr ein kugelsicherer israelischer Ambulanzwagen des Roten Davidsterns (Pendant zum Roten Kreuz) in die Stadt Ramallah im Westjordanland, um ein sechs Monate altes Baby, das sich nach Einatmen giftiger Substanzen in kritischem Zustand befand, zu retten. Dies war das erste Mal seit Ausbruch der „Al-Aksa-Intifada“ im Jahr 2000, dass ein solcher Ambulanzwagen in palästinensischem Gebiet unterwegs war. Bisher fuhren die Rettungswägen nur bis zu den Checkpoints der israelischen Armee, wo sie palästinensische Patienten aufnahmen, die medizinische Hilfe in Israel benötigten. Sofort nach Eingang des Notrufs verständigte die Zivilverwaltung im Westjordanland den Roten Davidstern und forderte Sanitäter aus Jerusalem an. Zwei arabische Israelis übernahmen den Notfall. Als der Ambulanzwagen Ramallah erreichte, wurde er von einem Konvoi der palästinensischen Polizei bis ins Krankenhaus begleitet, um sicher zu stellen, dass er nicht angegriffen werden würde. Das Team des Roten Davidsterns berichtete, das Baby sei ihm auf professionelle Weise mit allen benötigten medizinischen Dokumenten übergeben worden. Es wurde gemeinsam mit seinen Eltern, die auf Grund der Situation eine Sonderaufenthaltserlaubnis der Zivilverwaltung erhalten hatten, ins medizinische Zentrum Chaim Sheva (auch unter dem Namen Tel HaShomer bekannt) östlich von Tel Aviv gebracht.
Yedioth Aharonoth, 29.03.07