Human Rights Watch-Gründer kritisiert antiisraelische Tendenz

von Robert Bernstein

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Der Gründer von Human Rights Watch, Robert Bernstein, hat in der New York Times scharfe Kritik an der verhängnisvollen Fixierung der internationalen Menschenrechtsorganisation auf Israel geübt. Dabei geht er auch auf die aktuellen Anschuldigungen in Bezug auf die Militäroperation im Gaza-Streifen ein.

Als ich 1998 meinen Platz freimachte, war Human Rights Watch in 70 Staaten aktiv, die meisten von ihnen geschlossene Gesellschaften. Jetzt schiebt die Organisation mit steigender Frequenz ihre wichtige Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen Gesellschaften beiseite.

Nirgendwo ist dies offensichtlicher als bei ihrer Arbeit im Nahen Osten. Die Region ist von autoritären Regimes mit erschreckenden Menschenrechtsbilanzen bevölkert. Doch Human Rights Watch hat in den letzten Jahren sehr viel mehr Verurteilungen Israels wegen Verstößen gegen das internationale Recht verfasst als Verurteilungen irgendeines der anderen Ländern in der Region.

Israel ist mit seiner Bevölkerung von 7.4 Millionen die Heimat von mindestens 80 Menschenrechtsorganisationen, einer pulsierenden freien Presse, einer demokratisch gewählten Regierung, einer Judikative, die regelmäßig gegen die Regierung entscheidet, einer politisch aktiven Intelligenz, mannigfacher politischer Parteien und – dem Umfang der Berichterstattung nach – wahrscheinlich von mehr Journalisten pro Kopf als jedes andere Land auf der Welt – viele sind ausdrücklich zur Berichterstattung über den israelisch-palästinensischen Konflikt im Lande.

Währenddessen herrschen die arabischen und iranischen Regimes über mehr als 350 Millionen Menschen, und die meisten bleiben brutal, geschlossen und autokratisch und erlauben nur wenig oder keinerlei internen Widerspruch. Die Misere ihrer Bürger, welche am meisten von der Aufmerksamkeit profitieren würden, die eine große und gut finanzierte internationale Menschenrechtsorganisation bieten kann, wird ignoriert, während die Nahostabteilung von Human Rights Watch einen Bericht über Israel nach dem anderen vorbereitet.

Human Rights Watch hat die kritische Perspektive auf einen Konflikt verloren, in dem Israel wiederholt von Hamas und Hisbollah angegriffen worden ist, von Organisationen, die israelische Bürger ins Visier nehmen und ihre eigenen Leute als menschliche Schutzschilde missbrauchen."

Der vollständige Artikel stand in der New York Times vom 2009-10-20 .

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