Wo bleibt der Aufschrei gegen die arabische Apartheid?

Von Khaled Abu Toameh

Während weltweit die „Israel Apartheid Week“ zelebriert wird wurde ein palästinensischer Junge vor einem libanesischen Krankenhaus sterben gelassen, weil sein Vater die Behandlung nicht bezahlen konnte.

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Mohammed Nabil Taha, ein elf Jahre alter palästinensischer Junge, starb in dieser Wochte vor dem Eingang zu einem Krankenhaus im Libanaon nachdem Ärzte sich weigerten, ihm zu helfen, weil sein Vater die Behandung nicht bezahlen konnte.

Der Fall Taha beleuchtet auf tragische Weise die Not Hundertausender Palästinenser, die in heruntergekommenen Flüchtlingslagern leben und Opfer eines Apartheidssystems sind, das ihnen Arbeit, Bildung und ärztliche Versorgung verweigert.

Der Tod des Jungen vor dem Krankenhauseingang fällt in die „Israel-Apartheid-Woche“, ein Festspiel des Hasses und der Aufhetzung, das auf Hochschulcampi in den USA, in Kanada und in anderen Ländern begangen wird. Ziemlich sicher haben die Organisatoren des Festivals von Taha nichts gehört. Nach aller Erfahrung hätten sie den Fall auch kaum veröffentlicht, selbst wenn sie davon wüßten. Warum sollte auch irgendwer sich Gedanken um einen Plästinerserjungen machen, dem von einem arabischen Krankenhaus die Behandlung verweigert wird? Schließlich ist dieser Geschichte kein antiisraelischer Blickwinkel zu entlocken.

Kann sich irgendwer vorstellen, was passiert wäre, hätte ein israelisches Krankenhaus den Jungen auf seinem Parplatz sterben lassen, nur weil dem Vater die 1 500 Dollar für die Behandlung fehlen? Der UN-Sicherheitsrat hätte Sondersitzungen einberufen und Israel wäre verurteilt und für den Tod des Jungen zur Verantwortung gezogen worden.

Das alles geschieht während Tausenden von Palästinensern weiterhin eine Behandlung in israelischen Krankenhäusern zugutekommt. Allein im letzten Jahr kamen 180 000 Palästinenser aus der West Bank und dem Gazastreifen nach Israel, um sich behandeln zu lassen. Viele wurden behandelt ohne die Kosten bezahlen zu können.

Sogar einem Selbstmordattentäter, der beim Versuch Juden umzubringen nur(!) verwundet wurde, steht die bestmögliche Behandlung zu. Und es gibt zahllose Fälle, in denen Palästinenser nach Angriffen auf Israel später in Israels besten Krankenhäusern auftauchten.

Der Libanon ist übrigens nicht das einzige arabische Land, das ganz offiziell Apartheidgesetze auf Palastinenser anwendet, die ihnen eine angemessene medinische Versorgung und den Landerwerb vorenthalten. Erst letzte Woche wurde bekannt, daß ein Behandlungszentrum in Jordanien die Behandlung palästinensischer Krebspatienten eingestellt hat, weil die Autonomiebehörde mit den Zahlungen im Rückstand war. Auch andere arabische Länder machen es Palästinensern sehr schwer, an ärztliche Behandlung zu kommen.

Es ist schändlich wie arabische Krankenhäuser palästinensichen Patienten die Behandlung aus verschiedenen, unter anderem finanziellen Gründen verweigern während Israel sie in seine Kranhäuser aufnimmt. Aber dann erinnert es nur daran, wie arabische Diktatoren sich auch um ihre eigenen Völker nicht scheren, warum also sollten sie einen elfjährigen Jungen beachten, der vor der Tür eines Krankenhuses stirbt, weil sein Vater keine 1 500 Dollar zur Hand hat? Aber weil der Tod in einem arabischen Land stattfand – und weil das Opfer arabisch ist – warum sollte ihn irgendwer beachten? Wo bleibt der Aufschrei gegen die arabische Apartheid?

(Jerusalem Post 17.03.2011 , meine Übersetzung)

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