Wie Israel zur festen Größe in der Auslandshilfe wurde

Von Haim Divon

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Im Juli 2010, als die ganze Welt wie gebannt die Weltmeisterschaft in Südafrika verfolgte, hat sich ein schreckliches Unglück im Kongo ereignet. Ein Öl-Tanker explodierte neben einem offenen Amphitheater, das bis auf den letzten Platz mit Fußballfans gefüllt war, die dort auf einer Großleinwand ein Fußballspiel schauten. Hunderte starben, weitere hunderte wurden verletzt.

Da der Kongo nicht daran gewöhnt war, mit Katastrophen solchen Ausmaßes umzugehen, benötigte das Land Hilfe von außen, von anderen Ländern, die dabei helfen sollten, die Tragödie zu überstehen und die Opfer zu behandeln. Das erste Land, das seine Hilfe anbot, war Israel, das eine Delegation von Ärzten und Krankenschwestern entsandte, die bei der Behandlung und Rehabilitation vieler Verletzter große Hilfe leistete. Israel verfügt über die Erfahrung und die Fähigkeiten und konnte diese der Situation anpassen und sie unter solchen Bedingungen praktisch anwenden.

Wahrscheinlich haben Sie nichts davon in den Medien erfahren, wie in vielen Fällen, in denen MASHAV, die Agentur für internationale Zusammenarbeit des Außenministeriums, die ersten waren, die bei humanitären Krisen vor Ort waren und halfen.

Israel ist auch einer der größten Exporteure von Fachwissen, vor allem an Entwicklungsländer in den Bereichen Gesundheit und Landwirtschaft. Denn entgegen all der anti-israelischen Stimmen weltweit, entgegen all der Verurteilungen durch die UN, entgegen dem Goldstone Report, und entgegen vieler anderer Streitpunkte, die Israels internationalen Status gefährden, wird Israel als bedeutende Größe in der internationalen Entwicklungshilfe anerkannt, und als das Land, das vielen anderen in diesem Feld vorausgegangen ist.

So seltsam es auch klingen mag – Israel war eines der ersten Länder, das die Notwendigkeit der Einrichtung einer internationalen Hilfsagentur verstanden hat und auf Grundlage dieser moralischen Überzeugung zu handeln begann; und das nur zehn Jahre nach der Staatsgründung.

Ein Beweis dessen tagt zurzeit: Dutzende Führungskräfte aus aller Welt nehmen dieser Tage an der zweijährigen Konferenz im „Golda Meir Mount Carmel International Training Center“ (MCTC) teil, darunter der stellvertretende UN-Generalsekretär und der Direktor der UNESCO. Das MCTC wurde vor 50 Jahren gegründet und ist somit die älteste Organisation von MASHAV. Weltweit war MCTC die erste Organisation für die Stärkung der Frauen in Entwicklungsländern.

Große Nachfrage nach israelischem Know-How

Der Export von israelischem Fachwissen findet sowohl durch Ausbildungskurse in Israel und den entsprechenden Ländern selbst statt, als auch direkt innerhalb der Projekte, die Israel initiiert hat, um Hunger und Not in der Welt zu lindern. Rund 270.000 Menschen aus aller Welt haben seit der Gründung an Kursen von MASHAV teilgenommen, haben bei zahlreichen Projekten in der Landwirtschaft, der sozioökonomischen Entwicklung, Gesundheitsfürsorge und Medizin, Stärkung der Frauen und natürlich der humanitären Hilfe Ausbildung und Hilfe erhalten. Jeder einzelne dieser 270.000 Menschen, die Schulungen und Förderung vom Staat Israel erhalten haben, wurde dadurch selbst Handlungsträger für den Wandel in seinem Land.

Israelisches Fachwissen ist wegen des einzigartigen „israelischen Modells“ so gefragt, denn Israel war mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert: Ein langjähriger Konflikt mit seinen Nachbarn, die Aufnahme von mehr Flüchtlingen als zu dem Zeitpunkt Bürger im Staat gelebt haben, und die Wüstenlandschaft, auf der Israel erbaut wurde.

Trotz all dieser Startschwierigkeiten hat sich Israel innerhalb kürzester Zeit von einem Entwicklungsland zu einer Industrienation und einem bedeutenden Exportland entwickelt. Weiterhin ist Israel ein Beispiel eines jungen Staates und einer jungen Wirtschaft, die sich rapide entwickelt hat und die heute den Reihen der wichtigsten Industrienationen der Welt beitritt und ein Vollmitglied der OECD geworden ist.

Wir haben Hilfe erhalten – jetzt sind wir an der Reihe, anderen zu helfen

Wir werden oft gefragt, warum Israel so viel wertvolle Zeit für diejenigen aufbringt, die nicht zu den eigenen benachteiligten Bevölkerungsgruppen gehören. Ich antworte darauf immer, dass die USA glücklicherweise auch nicht so gedacht haben, sondern sich dafür entschieden haben, Israel zu helfen, zusätzlich zu der Hilfe für ihre eigenen Bürger in Not. Israel ist ein Land, das auch dank Auslandshilfe aufgebaut werden konnte, und wir wissen bessern als jede andere Nation, wie wichtig es ist, die Länder dieser Welt auf seiner Seite zu haben, und was passierte, als sie es nicht waren. Also ist es wichtig, dass sich Israel 63 Jahre nach seiner Gründung, als niemand seine Überlebenschancen vorhersehen konnte, zu einem Staat entwickelt hat, der zu den höchst entwickelten der westlichen Welt gehört. Es wird seinen einzigartigen Weg weitergehen, der einst vom ersten Ministerpräsidenten David Ben Gurion und der damaligen Außenministerin Golda Meir initiiert wurde und nun zu der Spitze des israelischen Ethos wurde.

Es ist hier besonders wichtig für uns, an die Worte von Ben Gurion zu erinnern, der zu Beginn der Auslandshilfmission Folgendes sagte: „Und wir, die Juden in unserem Heimatland, müssen uns fragen, ob Israel mit der Förderung und Entwicklung der Länder in Asien und Afrika helfen kann? Dies ist zugleich eine moralische und eine politische Frage für Israel. Und von beiden Standpunkten aus gibt es keinen Zweifel daran, dass Israel dazu verpflichtet ist, diesen Ländern Hilfestellung zu leisten; als historische Mission, die Israel nicht weniger benötigt, als die Länder, die es unterstützt, Hilfe benötigen.“

Haim Divon ist der stellvertretende Generaldirektor von MASHAV, Agentur für internationale Zusammenarbeit des Außenministerius

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