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Liebe Mitglieder der Mainstreammedien,
Ihr seid großartig! Jeder weiß, daß wir Kriege gegen Israel anfangen, die wir nicht gewinnen können. Aber unseren wahren Sieg verdanken wir stets euch, weil voraussehbar ist, daß ihr euch immer auf unsere Seite stellt. Ihr seid so eine große Unterstützung für unsere Strategie, daß wir eure Hilfsbereitschaft anerkennen wollen.
Insbesondere danken wir euch dafür:
Daß ihr euch weit mehr auf unser Leid konzentriert, als auf das Leid anderer. Bevor ihr das überhaupt beachtet müssen Nigerianer in viel größerer Zahl sterben; wie erfreulich, daß ihr unser Leben so viel mehr wertschätzt.
Daß eure Berichte über unsere Angriffe nur minimal sind, wenn ihr überhaupt darüber berichtet; und wir danken euch, daß ihr so wenig über die Gesamtzusammenhänge mitteilt, daß Außenstehende denken, die Israelis töten die palästinensischen Araber nur so zum Spaß. Wir danken besonders den französischen Medien für ihre Verzerrungen des Konfliktes, die so einseitig sind, daß sie Muslime in ganz Frankreich aufhetzen, Juden und Synagogen anzugreifen. Das gefällt unserer Juden hassenden Denkweise sehr gut (auch wenn das bedauerlicherweise jedermann daran erinnert, warum Juden einen eigenen Staat brauchen).
Daß ihr die Todeszahl unserer Zivilisten herausstellt, ohne zu erklären, daß (1) die Zahlen der Todesfälle von einer von Hamas geleiteten Behörde stammen und überhöht sind. Und daß (2) wir die Gesamtzahl vermehren, indem wir Palästinenser benutzen, um unsere Waffen zu beschützen und sie drängen, in Gebieten zu bleiben, für die die IDF – in ihrem nervenden Bemühen, zivile Todesfälle zu minimieren – Evakuierungswarnungen ausspricht.
Ihr erwähnt niemals die Tatsache, daß wir Millionen von Israelis töten würden, wenn wir könnten ( unsere Charta fordert schließlich die Zerstörung Israels). Wir hatten dieses Ziel im Sinn, als wir absichtlich bei verschiedenen Gelegenheiten auf den Kernreaktor Israels gezielt haben. Wie erfreulich, daß ihr niemals auf die Genozid-Absichten unserer Angriffe hinweist, wenn ihr von Israels “unverhältnismäßiger” Erwiderung sprecht.
Ihr nennt uns niemals Jihadisten, obwohl wir Christen verfolgen (genau wie die ISIS). Die Zwangskonversion, Vertreibung, Ermordung von Christen und anderen religiösen Minderheiten durch Islamangehörige geschieht seit über tausend Jahren, aber solche historischen Zusammenhänge fehlen in euren Berichten über unseren Konflikt mit Israel dankenswerterweise.
Wie erfreulich auch, daß ihr herunterspielt, welchen Schaden wir der Bevölkerung von Gaza antun, indem ihr nicht über unseren Angriff auf das israelische Kraftwerk berichtet, das für 70.000 Menschen in Gaza Strom liefert.
Wie nützlich auch, daß ihr ignoriert, daß die Israelis – in ihrer dümmlichen Tat des guten Willens – ihre Arbeiter der Lebensgefahr durch unsere Raketen aussetzen, um die Elektrizität für Gaza wiederherzustellen.
Ihr berichtet so gut wie niemals über unsere Korruption, unseren ungerecht verteilten Reichtum, oder über die Unsummen von Geldern, die wir für den Bau der Tunnel ausgegeben haben. (Anm. Ganz zu schweigen von den hunderten arabisch-palästinensischen Kindern, die beim Bau dieser Tunnel für uns ihr Leben lassen mussten). Und die allgemeine palästinensische Bevölkerung wird derweil immer ärmer.
Ihr seht großzügig darüber hinweg, daß wir – um eine möglichst hohe Zahl toter Palästinenser zu erreichen – unsere Raketen in UNO-Schulen aufbewahren, und daß die UNRWA, wenn sie das merkt, die Raketen wieder an uns zurückgibt.
Ihr beachtet jene Araber nicht, die den Mut haben, uns zu kritisieren – solche wie Dr. Tawfik Hamid, einen reformierten Ex-Islamisten, der die Verantwortung für das Leid der Palästinenser ausschließlich auf unserer Seite sieht.
Ihr ignoriert die humanitären Torheiten der Israelis, die denselben Terroristen, die ihnen nach dem Leben trachten, medizinische Hilfe in israelischen Krankenhäusern zukommen lassen.
Ihr weigert euch entschlossen, die ungeheure Zurückhaltung Israels anzuerkennen. Würden wir gegen Assad in Syrien kämpfen, wäre Gaza längst eingeebnet – zerstört durch Angriffe, die wirklich nicht differenzieren, ganz anders, als die von den Israelis gezielt gegen militärische Einrichtungen gelenkten Angriffe. Eines ist auch klar, wenn die Syrer uns töten würden, dann würdet ihr euch kaum darum kümmern. Aber erfreulicherweise haben wir es mit Israel zu tun – dem Land, das jeder gerne hasst – und so können wir mit euerer gönnerhaften Berichterstattung rechnen.
Ihr übergeht absichtlich die Tatsache, daß Israel das Leben seiner eigenen israelischen Soldaten gefährdet, wenn sie unsere Tunnel und Waffen mit Bodentruppen in dicht bevölkerten Gebieten wie Shejaiya zerstören, und dabei Luftangriffe vermeiden (die ohne Gefahr für Soldaten wären), die aber viele tausende Palästinenser getötet hätten. Euer freundliches Ignorieren solch bedeutender Tatsachen erinnert uns an eure wundervolle Berichterstattung 2002 über Jenin, als Israel palästinensische Terrorangriffe gegen israelische Zivilisten beenden wollte. Damals habt ihr (wieder einmal), für uns sehr hilfreich, unehrlich berichtet. Ihr habt Israel eines Massakers beschuldigt, anstelle die humane Entscheidung Israels zu loben, das Bodentruppen wählte, anstelle sicherer Luftangriffe, was viele Israelis das Leben gekostet hat.
Wie schön, daß ihr euren englischen Lesern niemals mitteilt, was wir auf Arabisch ganz unverhohlen sagen, daß wir jede Art Waffenstillstand nur als Gelegenheit betrachten, uns für unseren nächsten Angriff gegen Israel neu zu bewaffnen (wie unser Sprecher, Musheer Al Masri, kürzlich im Fernsehen verkündet hat).
Ihr erwähnt niemals, daß nichts, das Israel jemals tun könnte, uns zu einem Friedensschluß bewegen würde (schließlich haben die Israelis schon 2005 ihre Besatzung in Gaza beendet, und seitdem haben wir sie andauernd mit Raketen beschossen).
Es ist ein bisschen mühsam, daß Israel Grenzkontrollen hat, die unsere Fähigkeit, uns neu zu bewaffnen und Angriffstunnel unter der Grenze zu bauen, behindert, aber – mit eurer Hilfe – wird beim nächsten Waffenstillstand vielleicht Israels Blockade abgeschafft, damit wir unsere Waffenvorräte leichter auffüllen und unsere Tunnel für den nächsten Angriff wiederherstellen können. Wobei es schon stimmt, daß es etwas peinlich ist, daß unsere muslimischen Brüder in Ägypten ebenfalls eine Blockade über uns verhängt haben, wegen der Schwierigkeiten, die wir ihnen bereitet haben.
Und wie achtsam ihr hinsichtlich der Waffenstillstandsvereinbarungen darauf bedacht seid, eure Leser niemals daran zu erinnern, daß die Weltmächte die Hisbollah im Südlibanon nicht entwaffnet haben, und daß sie genauso wenig ein demilitarisiertes Gaza garantieren können.
Wirklich, ihr seid geradezu fabelhaft. Macht weiter so!
Liebe Grüße, Hamas
P.S: Vielen Dank auch an die zahllosen Demonstranten auf der ganzen Welt, die eurer Führung folgen, uns ermutigen und uns ganz gut aussehen lassen!
Noah Beck ist auch der Autor des Romans The Last Israelis, einer Apokalypse über die Folgen eines iranischen Atomschlages im Nahen Osten.
Quelle: Die Übersetzung habe ich mit minimalen Änderungen von Renate S. übernommen. Das englische Original stammt von Arutz Sheva