Wie wir das Gazaproblem lösen können

Ein Brief an Premierminister Netanyahu

Von Moshe Feiglin

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An Premierminister Benjamin Netanyahu,

das Versagen der Operation Protective Edge stand von Anfang an fest, weil

  1. sie kein richtiges und klares Ziel hatte und
  2. kein angemessener moralischer Rahmen existiert, der unseren Soldaten Halt gibt.

Israel muß jetzt zur Erkenntnis kommen, daß Oslo am Ende ist: Dies ist unser Land – unser Land allein, Gaza eingeschlossen. Es gibt keine zwei Staaten und es gibt keine zwei Völker. Es gibt nur einen Staat für ein Volk.

Nachdem wir dies verinnerlicht haben brauchen wir eine tiefgreifende und grundlegende Neubewertung unserer Strategie: Eine Festlegung, wer der Feind ist, eine Festlegung der operativen Aufgaben, eine Festlegung der strategischen Ziele und, natürlich, einer angemessenen und notwendigen Kriegsethik.

  1. Der Feind: Der strategische Feind ist der extremististische arabische Islam in allen seinen Metastasen – vom Iran bis Gaza – der Israel vollständig zu vernichten sucht. Der direkte Feind ist die Hamas (nicht die Tunnel, nicht die Raketen – Hamas).
  2. Die Aufgabe: Eroberung des gesamten Gazastreifens und Beseitigung aller Streitkräfte und ihrer Unterstützer.
  3. Strategisches Ziel: Gaza wird in ein zweites Jaffa verwandelt, eine blühende israelische Stadt mit einem Minimum feindlich gesonnener Zivilisten.
  4. Die Kriegsethik: „Wehe dem Übeltäter und wehe seinem Nachbarn.“[1]

Im Lichte dieser vier Punkte muß Israel die folgenden Maßnahmen ergreifen:

  1. Die Armee (IDF) wird an der Grenze zum Sinai bestimmte frei zugängliche Gebiete festlegen, in denen die Zivilbevölkerung weitab von den bebauten Gegenden, die als Abschußbasen für Raketen und zum Tunnelbau dienen, versammelt wird. In diesen Gebieten werden Zeltlager errichtet, bis passende Auswanderungsziele gefunden sind. Die Strom- und Wasserversorgung der früher bewohnten Gebiete wird eingestellt.
  2. Die vorher bewohnten Gegenden werden mit höchster Intersität bombardiert. Die gesamte zivile und militärische Infrastruktur der Hamas, ihr Nachrichtenwesen und ihre Logistik, wird vollständig zerstört – bis auf die Grundmauern.
  3. Die Armee wird Gaza längs und quer in Felder aufteilen, die Straßen erheblich verbreitern, alle beherrschenden Stellungen kontrollieren und Widerstandsnester – so vorhanden – vernichten.
  4. Israel wird nach Aufnahmeländern und Einwanderungskontingenten für die Flüchtlinge aus Gaza suchen. Alle, die auswandern wollen,[2] erhalten ein großzügiges Unterstützungspaket und werden dadurch in ihren Zielländern mit erheblichen wirtschaftlichen Möglichkeiten ankommen.
  5. Von allen, die bleiben wollen und die nachweisen können, keine Verbindung zur Hamas zu haben, wird verlangt, eine Loyalitätserklärung öffentlich zu unterzeichnen. Sie erhalten dann einen blauen Ausweis wie die Araber in Ostjerusalem.
  6. Nachdem die Kämpfe beendet sind wird israelisches Recht in ganz Gaza gelten. Den aus Gush Katif[3] vertriebenen wird die Rückkehr in ihre Siedlungen und Dörfer angeboten. Die Stadt Gaza und ihre Vororte werden als israelische Touristen- und Industriestädte wieder aufgebaut.

Herr Premierminister,

dies ist eine Schicksalsstunde in der Geschichte des Staates Israel.

Alle Metastasen unseres Feindes, vom Iran und Hisbollah bis zu ISIS und der Moslembruderschaft, reiben sich schadenfroh die Hände und bereiten sich auf die nächste Runde vor.

Ich warne, daß jeder Ausgang, der hinter dem oben skizzierten zurückbleibt, zur Fortsetzung der Angriffe gegen Israel ermutigt. Nur wenn die Hisbollah im Süden unsere Konsequenz gegenüber Hamas sieht, wird sie ihre 100 000 Flugkörper im Norden zurückhalten.

Ich rufe Sie auf, das hier dargestellte Vorgehen umzusetzen.

Ich hege keinen Zweifel, daß, wie ich selbst, die gesamte Nation Israel mit überwältigender Mehrheit hinter Ihnen stehen wird – wenn Sie nur diesem Vorschlag folgen.

Mit Respekt und Anerkennung

Übersetzung und Anmerkungen von mir. Der englische Originaltext steht in meinem Blog und die Quelle ist The Jewish Leadership Blog .

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Ergänzende Hintergrundinformation

1
Aus Raschis Kommentar zum Kapitel Korach, Numeri (4. Mose) 16.     Zurück
2
Nach dem Ergebnis einer Umfrage aus der Zeit vor dem aktuellen Konflikt sind das 80 % der Gesamtbevölkerung. Es ist die Hamas, die sie als Geiseln braucht und zum Bleiben zwingt. Die Kosten der derzeitigen Aktion entsprechen acht Jahresgehältern für alle Bewohner von Gaza.     Zurück
3
Gush Katif war ein jüdischer Siedlungsblock im Gazastreifen und wurde 2005 bei der Übergabe an die die palästinensische Selbstverwaltung zwangsgeräumt. Die neuwertigen und wirtschaftlich erfolgreichen Gewächshäuser wurden von den Palästinensern zerstört statt sie gewinnbringend weiterzubetreiben.     Zurück