Dieser Text erschien zuerst als Teil von Moshe Feiglins Buch „Der Krieg der Träume“.
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Es ist beeindruckend wie die Medien den zehnten Jahrestag der Oslo-Abkommen vollkommen ignoriert haben.[1] Bei ihrer ständigen Suche nach Schlagzeilen sollte man nicht denken, daß sie sich die Zusammenfassung und Analyse des furchtbaren Jahrzehntes entgehen ließen, unter dem Israel seit der Unterzeichnung zu leiden hatte. Aber, nein. Die Leute, die bei Israels Medienmarionetten die Fäden ziehen, haben keinerlei Interesse daran, sich selbst die Anklagebank zu zimmern, auf der ihre Sitze so offensichtlich reserviert sind.
Der dreizehnte September verging wie jeder andere Tag. Niemand in Israel hielt ein, um Bilanz zu ziehen, und in ständig wachsender Begierde fahren die verhängnisvollen Abkommen fort, ihr tägliches Blut zu fordern.
Aber der elfte September, der Tag an dem die Zwillingstürme zusammenbrachen, verdiente ernste Aufmerksamkeit. Der elfte September bedroht niemand, also wurde den Bürgern Israels eine ganze Reihe von Zusammenfassungen und gelehrten Analysen des Massakers von New York spendiert.
Beide, die Israelis wie die Amerikaner, haben einen blinden Fleck. Ohne den dreizehnten wäre der elfte September nicht passiert. Die Osloer Abkommen haben die Zerstörung der Zwillingstürme verursacht. Ohne den abscheulichen Handschlag zwischen Rabin, Arafat und Clinton am 13. September 1993 wären die Türme am 11. September 2001 nicht zusammengebrochen.
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Die Osloer Abkommen werden normalerweise als Friedensvereinbarungen bezeichnet, geschlossen um den offenen Streit über das Eigentum an einer bestimmten Parzelle Land zu überbrücken. Diese Definition ist eine Nebelkerze, ohne die die „aufgeklärte“ Öffentlichkeit nicht auszukommen scheint. Selbst das Geheimnis um den Angriff auf die Zwillingstürme, bar jeden Territorialdisputes oder nationaler oder militärischer Konflikte, wurde in den Parametern eines blinden westlichen Dogmas über handfeste Kontroversen beschrieben. Diese säkulare Sichtweise kann mit territorialen Konflikten angemessen umgehen, die sich im Rahmen westlicher Weltsicht lösen lassen. Die Amerikaner brauchten einen Staat und eine Armee als Gegner im Kampf und Saddam lieferte beides. Die Israelis brauchten einen Staat und eine Armee, mit denen sie Frieden schließen könnten, also holten sie Arafat, der sie mit einer Nation, einer Armee und einem Staat versorgte.
Beide, Israel und die USA, fürchten sich, der Wahrheit ins Antlitz zu sehen. Ihrer Kultur fehlen die Werkzeuge, um sie zu verstehen und sie zu bewältigen.
Aber noch schwerer wiegend: Der kulturelle Untergrund – das Gründungsethos – auf dem beide, Israel und Vereinigten Staaten errichtet wurden, würde erheblich beeinträchtigt, wenn sie in derselben Sprache antworteten, mit der sie zerstört werden sollen. Israel und die USA können sich keinen Religionskrieg erlauben, denn es widerspräche der Grundlage ihrer Kulturen. Also ziehen sie sich auf rationale – aber völlig irrelevante – Kampfplätze zurück. Amerikas Bürger beginnen zu verstehen, daß das Abenteuer im Iraq keineswegs den Terror von ihren Schwellen abwenden konnte. Israels Bürger haben längst schmerzhaft eingesehen, daß das Heraufbeschwören einer palästinensischen Nation und eines Staates ihnen keinen Frieden bringen wird.
Der westliche Rationalismus schätzt es nicht, in die metaphysischen Wurzeln des Osloprozesses und des islamischen Terrors hinabzutauchen. Selbst jene die nichts fühlen, was ihre Hand nicht greifen kann, müssen eine Frage beantworten: Wie kommt es, daß es vor Oslo keine Selbstmordattentäter gab? Die arabisch/islamischen Selbstmorde sind ein atypisches Phänomen der jüngeren Geschichte.
Ein Vergleich der Selbstmordbomber mit den Kamikaze des zweiten Weltkrieges ist falsch. Es gab immer Soldaten, die bereit waren, sich für ihre Aufgabe und das höhere Ziel zu opfern. Auch in Israel gibt es viele Beispiele dieser Form von Selbstaufopferung. Der Kamikazepilot hätte ohne sein Opfer seinen sprengstoffgefüllten Zerojet nicht in den amerikanischen Flugzeugträger lenken können.
Aber Selbstmord als erste Wahl, der Tod als ungeheuerliche Ideologie, trat erst nach Oslo zu seiner Premiere auf. Die meisten der Attentate hätten genauso verübt werden können, ohne Selbstmord zu begehen. Der Terrorist, der in einem Pizzaimbiß in der Nähe meiner Wohnung explodierte, hätte seinen sprengstoffgefüllten Rucksack abstellen und verschwinden können.[2] Aber er tat es nicht, denn sein Tod war Teil der Inszenierung.
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Der größte Teil der Welt glaubt an die Bibel und weiß „von Zion wird Weisung ausgehen und des H"rrn Wort von Jerusalem.“ Die Welt weiß, daß von diesem Land eine neue Offenbarung ausgehen wird. Aber in Oslo stimmten die Juden zum ersten Mal in der Geschichte zu, daß das Land nicht ihnen sondern den Arabern gehöre. Folglich ist es die muslimische, die als wahre Offenbarung aus Jerusalem hervorgehen und die ganze Welt erobern wird. In Oslo rüsteten die Juden die arabischen Muslime mit der endgültigen Waffe aus – der Gerechtigkeit der eigenen Sache.
Dicht unter der Oberfläche wurde schon immer ein Weltkrieg zwischen den beiden mißratenen Töchtern des Judentums – Islam und Christentum – um die Vorherrschaft ausgetragen. Jetzt haben die Muslime von ihrer „Mutter“religion die Fackel der Gerechtigkeit empfangen und zogen nun aus in einen weltweiten Jihad, gerüstet mit der fortgeschrittensten und gefährlichsten Waffe von allen.
Natürlich kann das Gesindel, das die muslimische Botschaft der Gewalt und des Bösen überbringt, nichts verkünden als den Tod. Aber für ein solches Vertrauen, das Menschen zum Selbstmord anspornt, scheint es eines moralischen und theologischen Beweises bedurft zu haben. Sie brauchten erst die Osloer Abkommen.
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Traditionell verbinden Juden bestimmte Tage mit bedeutenden Ereignissen, die an diesem Datum geschahen. Die beiden Tempel in Jerusalem wurdem am neunten Av zerstört und sieben schwere Schläge trafen die jüdische Nation über die Jahre am siebzehnten Tammus.
Im Gedanken daran versuchte ich zu prüfen, ob Oslo und der 9/11 am selben hebräischen Datum geschahen. Ich lag daneben. Die Osloabkommen wurden vor dem Weißen Haus am 27. Elul des Jahres 5753 unterzeichnet und das hebräische Datum des 9/11 war der 23. Elul 5761. Doch dann las ich Jeff Jacobys Artikel im Boston Globe . Sein Artikel erinnerte mich daran, daß die Unterschriftszeremonie nur eine Inszenierung für die Weltmedien war. Die eigentlichen Abkommen wurde vier Tage früher unterschrieben. Arafat unterzeichnete ein Schreiben, in dem er Israels Recht anerkannte, in Frieden und Sicherheit zu existieren, und Terror und Gewalt verurteilte, Rabin unterzeichnete eines, das die PLO als rechtmäßigen Vertreter der palästinensischen Nation anerkannte und als Partner in Friedensverhandlungen. Das Datum war der neunte September 1993.
Und das hebräische Datum?
Genau. Der 23. Elul. Beide, Oslo und 9/11 fand zum selben hebräischen Datum statt.
Übersetzung und Anmerkungen von mir. Der englische Originaltext steht in meinem Blog und die Quelle ist The Jewish Leadership Blog .
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