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Familie Arami |
Am Freitag ging ich für einen Shivah Besuch (Tröstung der Trauernden) zu den Eltern, Brüdern, der Schwester und vor allem der schwangeren Witwe und den Waisen von Netanel Arami – möge G"tt sein Blut rächen. Letzten Dienstag stürzte Netanel in den Tod, als jemand das Tau zerschnitten hatte, an dem er sich bei seiner Arbeit auf einer Baustelle gerade abseilte. Als ich dort ankam war niemand bei der Familie im Haus. Später kamen noch wenige Besucher.
Ich dachte an all meine Shivahbesuche während der Operation Protective Edge. Ich dachte an die durchgehende Begleitung der Hintebliebenen durch angehörige der IDF, an die gefühlte Solidarität, die sie umgab, an den anhalten Strom der Besucher, die Trost spenden wollten.
Netanels Geschichte ist nicht weniger verstörend als die der drei entführten Jungendlichen. Hättest du oder ich im 18. Stockwerk am Ende des Seils gehangen, die arabischen Mörder hätten es ganz genauso zerschnitten und auch wir wären in den Tod gefallen, genau wie Netanel. Die Araber ermordeten Netanel nicht aus persönlichen Gründen, sondern ganz allein, weil er Jude ist, exakt dasselbe Schicksal wie das der drei Schüler.
Netanel war eine der gerechten Seelen des Alltags. Er arbeitete hart, um seine junge Familie zu ernähren. Er hatte gerade sein eigenes Unternehmen für Seil- und Fassadenarbeiten gegründet. Er kam aus keiner reichen Familie. Er und seine Frau waren eine junge israelische Familie, die gerade anfing, sich etwas aufzubauen. Er arbeitete hart, hatte seinen Kredit im Griff genau wie das Warten auf verspätet zahlende Unternehmer – und trotzdem beschäftigte er einen Mitarbeiter, der einen schweren Start ins Leben hinter sich hatte und auch eine Famile gründet. „Geh und kauf alles was du für das neue Baby brauchst“, sagte ihm Netanel, „ich bezahl’s dir.“ Der Mitarbeiter wußte nicht, daß die Flaschen für seinen Säugling von den Notwendigkeiten für Netanels eigenes Baby abgezweigt wurden.
Fünf Stunden lag lag Netanel zerschmettert am Boden. Seine Mutter hörte im Internet von dem „Unglück“. Sein Mitarbeiter rief die Polizei. Sie gingen aufs Dach hinauf, sahen das zerschnittene Seil und hörten die arabischen Bauarbeiter dort lachen. Ein zerschnittenes Seil sieht völlig anders aus als ein verschlissenes. Und es gibt immer zwei Seile, das Hauptseil und das Sicherheitsseil.
Die Polizei hat eine Nachrichtensperre über den gesamten Fall verhängt. Was noch gibt es da zu verstecken, außer der Entschlossenheit, die Meldung zurückzuhalten und die Wahrheit vor der Öffentlichkeit zu verbergen?
In der Nacht nach dem Mord rief die Polizei die trauernde Witwe an. Sie behandelten sie beinah, als sei sie der Verbrecher.
„Sie müssen aufs Revier kommen!“ forderten Sie grob von der Witwe mit dem Kind im Arm.
„Warum?“
„Sie wollen Ihren Mann doch begraben, oder nicht?“
„Ja, aber warum muß ich deshalb zur Polizei kommen?“
„Sie müssen die Freigabe zur Autopsie unterschreiben.“
„Aber ich habe kein Auto.“
Und so lief die gerade erst Verwitwete an dem Abend, als der Mord entdeckt wurde, zu Fuß zum Polizeirevier, um sich gegen eine Autopsie zu wehren.
Seitdem – nichts. Keine Vertreter der Polizei, niemand, der die Familie über den Fortgang in Kenntnis setzt, kein Psychologe, um ihnen über die Hürde hinwegzuhelfen, keine Unterstützung für die Kinder – nichts. Vollkommenes Ausweichen. Die Untersuchung ist zensiert und die Medien gehen der Geschichte aus dem Weg.
Es ist eine bequeme Art, Probleme zu lösen. Wir deuten an, es sei eine normale Straftat gewesen und kein terroristischer Anschlag. Wir lassen den Fall offen. Unter dem Deckmantel der andauernden Untersuchung machen wir eine Familie kaputt. Genauso wie wir es mit Shelly Dadons Familie gemacht haben, möge G"tt ihr Blut rächen. In dem Fall eilte der lasche Minster für Innere Sicherheit davon in die arabische Ortschaft Taibeh, um zu verkünden, es werde in weitere Richtungen untersucht. Oder genau wie im Fall des Rabbi Mosche Talbi, der erschossen an der Yakir-Kreuzung gefunden wurde. Hastig ermordete ihn die Polizei ein zweites Mal und behauptete, er habe Selbstmord begangen. Heldenhaft kämpfte die Familie jahrelang, bevor die Polizei zugeben mußte, daß ihr geliebtes Familienoberhgaupt ermordet worden war. Diese Methode wurde wieder und wieder angewandt. Das Ziel ist, die öffentliche Aufmerksamkeit auf andere Angelegenheiten abzulenken.
Stellen Sie sich nur einmal vor, es wäre anders herum gewesen. Ein arabischer Arbeiter wäre in den Tod gestürzt, das Seil zerschnitten vorgefunden worden und jüdische Arbeiter hätten gelacht. In den Nachrichten wäre kein Platz mehr für die Belehrungen zur Tagesplitik. Der Präsident und die halbe Ministerriege kämen eilig gelaufen, um die Familie aufzumuntern. Die Polizei würde eine Sondereinheit einrichten und dann noch eine. Der schlaffe Innenminister riefe nach der Zerstörung einiger weiterer Siedlungen und wer weiß nach was sonst noch.
Ein mörderischer Aufstand findet in Israel statt. Auf den Straßen. In den gemischten arabisch/jüdischen Städten. In Jerusalem brennen sie Häuser ab. Und wer traut sich noch, mit dem Schnellzug nach Pisgat Ze’ev zu fahren?
Es fängt alles mit der Preisgabe des Tempelberges an. Von dort tröpfelt die Gewalt in das übrige Jerusalem und von da weiter an jeden Ort, wo Araber und Juden nahe beieinander wohnen. Die Menschen haben einfach Angst. Nicht die in Tel Aviv natürlich. Da gibt es keine Araber – und bitte laßt uns mit den Tatsachen in Ruhe.
Paradoxerweise stellt genau dieses Vogel-Strauß-Benehmen auf Kosten der leidtragenden Familien sicher, daß es keinen Frieden zwischen den Nationen geben wird. Es gibt einen Kern von Arabern, vor allem jungen Arabern, die sehr wohl mit uns in Frieden leben wollen. Sie verachten die Kriegstreiberei der arabischen Knessetabgeordneten. Sie akzeptieren Israel als jüdischen Staat, genau wie die Drusen, die Tscherkessen und andere Minderheiten im Land. Sie respektieren den Staat und begreifen sehr gut, daß sie im Vergleich zu den arabischen Brüdern in anderen Ländern in einem wahren Garten Eden leben. Aber der Erzieher, der den Kindergarten im Stich läßt, überläßt alles Spielzeug den brutalsten Kindern. Die meisten Kinder schließen sich der Gewalt an, weil sie nicht glauben, daß der Erzieher wiederkommen würde. Der schlaffe Innenministzer läßt ihnen keine Wahl.
Ich bin diesen Arabern begegnet. sie sind zu mir in die Knesset gekommen. Ich weiß, wovon ich rede. Wenn Israel sich seiner Verantworung entzieht und der arabischen Öffentlichkeit keine klaren Grenzen setzt, sind die ersten die zu Schaden kommen die Juden. Aber direkt danach werden die Araber, die wirklich mit uns leben wollen und loyal zum Staat stehen, auch in Mitleidenschaft gezogen. Dieses Benehmen treibt mehr und mehr potentiell loyale Araber in den Kreislauf der Gewalt.
Zurück zur Familie Arami. Der kleine Junge kommt vom Kindergarten nach Hause und sucht seinen Vater. Er versteht es noch nicht. Langsam aber sicher, erkenne ich, werden die wirtschaftlichen Probleme wachsen. Wer weiß wieviel Schmach sie erleiden müssen bevor sie endlich als Terroropfer anerkannt werden und staatliche Unterstützung erhalten? Wer hilft ihnen in der Zwischenzeit?
Bitte geben Sie, was Sie können, um Moriah Arami und ihre Kinder zu unterstützen, bis sie wieder auf den eigenen Beinen stehen kann. Der Staat wird sich auf absehbare Zeit nicht sehen lassen. Mir will keine wichtigere Mitzvah einfallen, die sie vor Rosch Haschanah tun könnten. Sie können einen Cheque an
Moriah Arami |
Trumpeldor 13 |
Beit Dagan |
Israel |
senden. In Israel können Sie eine Überweisung an
Moriah Arami |
Konto: 340639 105 |
Filiale 382 |
Bank Otzar Hachayal |
veranlassen.
Das englische Original steht in meinem Blog und die Quelle ist The Jewish Leadership Blog , Übersetzung von mir.