Bei weltweit allen Katastrophen der letzen Jahre war Israels Einsatz genauso groß wie der zehnmal größerer und reicherer Länder und dabei meist schneller und wirkungsvoller. Nirgends in der deutschen und internationalen Presse habe ich jemals etwas darüber gelesen, mit Ausnahme spezieller Israelseiten. Shmuel Sackett hält es für falsch, sich derart zum Lakaien der Welt zu machen. Ich habe etliche ältere und erfahrene Bekannte, die sich inzwischen weigern, im privaten Umfeld fachlichen Rat und Hilfe ohne Gegenleistung zu geben – nicht aus Geiz, sondern weil sie es leid sind, nach dem Motto „wat nix kost’ is’ auch nix“ geringgeschätzt und mißachtet zu werden.
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Die Hilfe ist unterwegs! Ein schweres Erdbeben erschüttert Nepal und man fürchtet Tausende Tote. Während der Großteil der Welt stumm dasitzt und die Nachrichten ansieht, stellte Israel ein Team von speziell geschulten Ärzten zusammen und eine Such-und Rettungstruppe, die für die Suche nach Überlebenden das eigene Leben riskieren. Ich will ehrlich sein: Sie mögen begeistert sein, wenn Israel mit Rettungskräften und Versorgungsgütern bei internationalen Katastrophen hilft, ich bin es nicht. Es tut mir leid, so grob zu sein, aber ich springe nicht vor Freude an die Decke, wenn ich meine Brüder und Schwestern nach Haiti, Indonesien und Pakistan eilen sehe, außer um Juden zu retten, die dort festsitzen. Weil das so selbstsüchtig, gemein und un-jüdisch klingt klingt (sind wir etwa kein Volk der Barmherzigkeit?), erlauben Sie mir, es zu erklären.
Der offiziellen Website von Israels Außenministerium (oder auf deutsch der Seite der Botschft in Berlin ) zufolge hat Israel in den letzten 54 Jahren 140 Ländern humanitäre Hilfe geleistet. Wo auch immer ein Problem entsteht können Sie sicher sein, daß das kleine, das winzige Israel unter den ersten sein wird, die helfen. Klingt nett, oder? Was kann daran schlecht sein? Nur um zu sehen, wovon ich rede, gehen Sie bitte zur oben genannten Website und lesen Sie die Liste der Länder, denen Israel geholfen hat. Es ist ein Stück Erdkundeunterricht mit Ländern von Albanien und Angola bis Zaire und Zambia. Und doch, trotz all der guten Absicht, bin ich vollkommen gegen diese Einsätze.
Bevor ich meine Haltung erkläre,lassen Sie mich daran erinnern, was Israel in den wenigen letzten Jahren getan hat. Im Januar 2010, nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti, baute die israelische Armee ein Feldkrankenhaus auf und half mit seiner Such-und Rettungstruppe. Im Dezember 2004, als einer der größten Tsunamis in der Geschichte den Indischen Ozean traf, sandte Israel 60 Tonnen an Hilfsgütern nach Indonesien – in das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit. Zusätzlich schickten sie 82 Tonnen Katastrophenhilfe mit Medikamenten, Wasser, Lebensmitteln, Decken, Zelten und Stromaggregaten nach Sri Lanka. Im November 2005 bot Israel Hilfe für Pakistan auf, als ein schweres Erdbeben Kaschmir traf. Israel versorgte Tausende von pakistanischen Familien mit Lebensmitteln, Decken, Strümpfen, Mänteln, Heizgeräten und Blechtafeln, um die Hilfsunterkünfte vor dem starken Schnee zu schützen.
Neben der israelischen Regierung wurden mehrere private Katastrophenorganisationen aufgebaut, um internatinal Hilfe zu leisten. Darunten ist IsraelAID, gegründet 2001, das Hilfe in Ländern wie Ruanda, Mexiko, Kongo, Tschad, Sudan und Malawi geleistet hat. Eine Organisation mit dem Namen FIRST (Fast Israeli Rescue Search Team, schnelle israelische Such- und Rettungsgruppe) hat Suchtrupps in Katastrophengiebiete in Peru, Türkei, Indien, El Salvador, Griechenland und Neuguinea entsandt. Nur zwei Beispiele der vielen Organisationen, die Teil dieser internationalen humanitären Hilfe sind.
Also warum bin ich dagegen? Was kann an so einem wunderbaren und reinen Bemühen schlecht sein? Meine Antwort hat nichts mit der Arbeit selbst zu tun. Ja, Chesed ist etwas wunderbares und sollte bestärkt werden, aber sehen wir uns die Kehrseite der Medaille an.
Ein Mensch wie ein Fußabtreter erfährt keinen Respekt. Einfach gesagt, wenn Sie zulassen, daß Ihnen die Menschen auf der Nase herumtanzen, dann werden sie Sie mißachten. Bitte glauben Sie mir, daß ich unter den ersten bin, die einem Freund in Not die helfende Hand reichen. Ich erwarte oder wünsche mir keine Gegenleistung, aber gleichzeitig möchte ich nicht von dem, dem ich helfe, bespuckt werden! Es stört mich nicht, wenn sich einer, dem ich geholfen habe, auf der Straße abwendet – die Torah spricht darüber und verpflichtet mich, dennoch zu helfen. Davon rede ich nicht. Ich rede davon, jemandem zu helfen, der mich danach verurteilt, mich haßt, mich kaputtmachen will und alles tut, um mir und meiner Familie zu schaden. So jemandem trotzdem zu helfen ist nicht Nächstenliebe, es ist sich zum Frayer (yiddisch für einen Trottel, der sich hereinlegen läßt) zu machen. Jemandem zu helfen, der Ihnen in den Rücken fällt, läßt Sie – den Helfer – jeden Respekt verlieren und in den Augen der Allgemeinheit als Dummkopf dastehen.
Wenn, was ich sage, für den Einzelnen gilt, wieviel mehr dann für eine Nation? Wir, die stolze, jüdische Nation, die Söhne und Töchter des Königs, leiden an einem schweren Schuldkomplex. Weil uns im Holocaust niemand half, fühlen wir den Drang, allen und jedem in Not zu helfen. Wir fliegen Flugzeuge voller Soldaten, Freiwillger und Güter um die halbe Welt, um jedem Land in Not zu helfen, und das ist es, dem ich widerspreche. Wir sollten nicht einfach „jedem Land in Not“ helfen sondern nur denen, die sich dann nicht umdrehen, um uns ins Gesicht zu spucken – und wenn die Beschreibung auf Nepal paßt, dann gut, laßt uns gehen! Glauben Sie mir, mir ist bewußt, daß Israel auf gute Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft angewiesen ist, und ich bin bereit, vieles hinzunehmen und zu übersehen. Aber Israel ist kein nationaler Rodney Dangerfield, wir sollten uns ein Mindestmaß an Achtung erringen!
Lassen Sie mich nur ein Beispiel nennen, wovon ich spreche. Im Juli 2004 stimmte der UN-Menschenrechtsrat dafür, Israel für „weitverbreitete, systematische und grobe Verstöße gegen die internationalen Menschenrechte und Grundfreiheiten im Zuge des israelischen Militäreinsatzes in Gaza“ zu verurteilen. Dieser Rat, bekannt als UNHRC, besteht aus 47 Mitgliedsländern. Er wurde am 19. Juni 2006 gegründet und hat seitdem Israel 52 mal verurteilt. Länder wie Indonesien, Pakistan, Sri Lanka, Peru, Griechenland und die Türkei sind Mitglied in diesem Rat gewesen. Alle haben in Not humanitäre Hilfe aus Israel erhalten, als jedoch abgestimmt werden sollte, ob Israel ein Menschenrechtsverletzer sei oder nicht, stimmte jedes einzelne dieser Länder gegen Israel! Das sind nicht irgendwelche bedeutungslosen UN-Voten – sie haben internationale Folgen! Es sind Voten genau wie diese, die den Antisemitismus in der Welt verstärkt und Millionen von Juden Schmerz und Leid zugefügt haben.
In der obengenannten Abstimmung (Juli 2014, über den letzten Gazakrieg) stimmten allein die USA auf Israels Seite! Nicht ein anderes Land – darunter viele, die Katastrophenhilfe aus Israel empfangen hatten – war da, um für Israel zu stimmen. Stattdessen standen sie auf der Seite von Israels Feinden – die noch niemals auch nur einen Finger gehoben haben, um irgendwem außer sich selber zu helfen – und verdammten und beleidigten Israel. Wieder einmal hält das den Judenhaß in der Welt in Schwung und schürt die Glut des Antisemitismus, der heute so stark ist wie seit dem zweiten Welkrieg nicht mehr. Denken Sie einen Moment darüber nach: Wenn das Land in dem Sie leben Irael als Menschenrechtsverletzer verurteilt, würden Sie dann Israel eher unterstützen oder sich über jede Israelfahne oder auch öffentlich getragene Kippah ärgern? All das ist das Ergebnis dieser Länder, die rund um die Uhr über Israel herziehen aber die ersten sind, die es um Hilfe bitten, wenn sie ein Erdbeben oder Tsunami trifft. Meine Botschaft an sie ist eindeutig: Wenn ihr nicht bereit seid, in der UN für Israel zu stimmen und es zu unterstützen, dann ruft, wenn ihr in Schwierigkeiten geratet, einen anderen an. Verzeihung, die gewählte Nummer ist vorübergehend nicht erreichbar.
Quelle: The Jewish Leadership Blog, Übersetzung von mir.