Parashat Va’yaitzai 5776: Die Ablehnung der Einladungen
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Das Torahlernen bringt eine ganze Reihe von Vorteilen ein. Nicht der geringste darunter ist der, daß die Leser der Schriften der Weisen von nichts in der menschlichen Erfahrung überrascht werden können.
Ein Engel kündigt Hagar die bevorstehende Geburt eines Sohnes an (Gen. 16, 12):
והוא יהיה פרא אדם ידו בכל ויד כל בו ועל פני כל אחיו ישכן:
Er wird ein wilder Mensch sein;
seine Hand wider jedermann
und jedermanns Hand wider ihn,
und er wird wohnen all seinen Brüdern zum Trotz.
Ich habe schon oft den Zohar zum Ende der Parshat Va’aira im Buch Exodus zitiert. Der Zohar belehrt uns, daß in der Zukunft der wilde, unbeherrschbare Ismael drei große Kriege verursachen wird: einen auf dem Meer, den zweiten zu Lande und den dritten in der Nähe (das kann auch 1000 Kilometer entfernt sein) von Jerusalem.
Im Kapitel 32 entwirft der Prophet Hesekiel das Bild des „Krieges, der alle Kriege beenden wird“, wenn die christlichen Nationen Europas gegen die geistigen Nachkommen Ismaels in die Schlacht ziehen werden. Auf jeden Fall aber werden die Juden im Land Israel überleben und gedeihen.
Das Geschwür des Islam hat sich bis Paris verbreitet. Bald wird er sein mörderisches Haupt in London, New York und Washington erheben. Es wuchert schon in Afrika, in Asien, in Südamerika und selbst in Australien. „Seine Hand wider jedermann und jedermanns Hand wider ihn“, wie der Engel des Ewigen Hagar angekündigt hat.
Die Menschheit ist fast sechstausend Jahre über die Erde gekrochen und gestolpert; tausend Jahre für jeden der sechs Tage der Schöpfung, die Adam und Eva beschädigt, beschmutzt, verunstaltet und entweiht haben. Die große Versöhnung steht kurz bevor.
Das jüdische Volk ist durch vier einschneidende geschichtliche Ablehnungen entehrt; jede davon mit gravierenden Folgen für die Nation.
Millionen von Juden würden Ägypten verlassen und 210 Jahre der lähmenden Sklaverei beenden. Jedoch, 80 % des Volkes weigerte sich, in die tückische Wüste aufzubrechen und kam in der Plage der einwöchigen Finsternis um.
Eine Einladung des Ewigen war von der Mehrheit des Volkes ausgeschlagen worden.
Um den Abfall zu konsolidieren gründete Jeroboam einen Ersatztempel in den Städten Bethel und Dan und verbot dem Volk im Norden, nach Jerusalem zu pilgern.
Im Traktat Ta’anit stellt die Mishna fest, daß der 15. Av einer der beiden frohesten Tage des jüdischen Kalenders ist, der andere ist der Yom Kippur, der Versöhnungstag. Die Gemara erklärt dazu, daß an diesem Tag Hosea ben Ela, der letzte König der zehn Nordstämme, das 200 Jahre alte von Jeroboam ben Nabat erlassene Verbot aufhob und dem Volk der Nordstämme erlaubte, nach Jerusalem aufzusteigen.
Wenn Hosea so ein großer Mann war, fragt Rav Kahana im Yerushalmi Ta’anit, warum wurde es dann Schalmaneser, dem König Assyriens erlaubt, alle Juden der Nordstämme zu erobern und ins Exil zu verschleppen? Wohin sie kamen ist bis heute unbekannt.
Der Talmud antwortet, daß Hosea ben Ela den Weg nach Jerusalem öffnete – aber niemand kam. Hosea ben Ela selbst wurde dafür zur Verantwortung gezogen, seine Amtsgewalt nicht durchgesetzt und das Volk nicht zur Erneuerung des Bundes gezwungen zu haben, und damit für die Sünde des Volkes, sich nicht mit Jerusalem wiederzuvereinigen.
Eine weitere Einladung G"ttes war von Seinem Volk abgelenht worden.
einen der Führer der jüdischen Gemeinschaft in Großbritannien, zur Weiterleitung an die Zionistische Vereinigung von Großbritannien und Irland. Er beginnt:
“His Majesty’s government views with favour the establishment in Palestine of a national home for the Jewish people, and will use their best endeavors to facilitate the achievement of this object…”
Die Briten erlaubten eine unbegrenzte Einwanderung bis in die Mitte der zwanziger Jahre. Die Zahl der Juden, die 1919 kamen, betrug 1806, 1923 stieg sie auf 8175 und von der Balfourdeklaration bis 1939 blieb die Gesamtzahl der Olim unter 300 000. Dann ging der Holocaust auf das jüdische Volk nieder.
Noch eine Einladung G"ttes war von Seinem Volk abgelehnt worden.
Im Gefolge unserer wunderbaren militärischen Siege erstattete der Ewige Jerusalem, Judäa, Samaria und den Golan unter jüdische Hoheit zurück.
Eine Masseneinwanderung von einer Million Juden zur Wiederbesiedlung dieser Lande hätte folgen müssen. Jedoch, die Zahl der Olim blieb herzzerreißend klein.
Noch einmal war eine Einladung G"ttes ausgeschlagen worden.
Das Ergbenis dieser letzten Ablehnung ist ein verheerender Holocaust – keiner des Blutvergießens, denn die jüdische Nation könnte eine zweite Shoah nicht ertragen. Dieser Holocaust ist einer der Assimilation, in dem mehr als 70 % der nicht-orthodoxen Juden in den USA und anderen Teilen der Welt Nichtjuden heiraten.
So tief das Wesen des Judentums auch greift, es kann knapp in diesen Worten zusammengefaßt werden: G"tt erwählte sein Volk Israel und bafahl uns, seine Gesetze IN Eretz Israel einzuhalten.
Jedes Abweichen von diesem Grundsatz ist eine Verfremdung der Torah.
In der heutigen Parashah erlebt unser Vater Jakob zwei Träume. Im ersten sieht er Engel zum Himmel hinauf- und in diese Welt hinabsteigen. Im zweiten sieht er, wie er die Zahl der Tiere in seiner Herde vermehren kann.
Der riesige Unterschied zwischen den Träumen ist, daß der erste, mit den auf- und absteigenden Engeln im Lande Israel geträumt wurde, jedoch im Fremdland träumte selbst der große Jakob nur von Besitz und Reichtum.
Viele Menschen werden behaupten, so weit komme es nie. Aber im Blick auf die Herausforderungen, vor die der Islam die freie Welt gestellt hat, wird den USA keine Wahl bleiben, als eigene Truppen nach Syrien und in den Iraq zu entsenden.
Die US-Armee ist jetzt schon zu stark zersplittert. Sehr bald wird dem Präsidenten keine Wahl bleiben, als die Rekrutierung ganzer Jahrgänge wieder einzuführen. Wenn das geschieht, werden eure Söhne und Töchter zur Armee eingezogen.
Jetzt ist es leicht zu erraten, daß ich ich den Aufstieg nach Israel als Alternative vorschlagen werde. Aber was für eine Lösung soll das sein? Denn auch dort müssen sie in der Armee dienen. Stimmt! Aber welch ein Unterschied wenn der Kommandeur ein Yeshivastudent ist, der sich in der Sefirazeit nicht rasiert, der versteht, daß die Regelzeit von einer halben Stunde für Shacharit nicht ausreicht, der dafür sorgt, daß alles, was ihr eßt, koscher ist und der euch den Shabbat nicht entweihen läßt, es sei denn, es wäre halachisch vorgeschrieben.
Euer Speck wird sich in Muskeln verwandeln. Die Erde, über die ihr mit Blasen an den Füßen marschiert, wird die von Judäa und Samaria sein, genau wie es eure Vorväter vor tausenden von Jahren bei der Verteidigung des Heiligen Landes taten.
Nun könnte man einwenden, es gäbe immer noch den 4D Ausweg, der Theologiestudenten von Militärdienst ausnimmt. Doch ich glaube, wenn der nächste Krieg als Religionskrieg zwischen dem Islam und den Religionen der westlichenWelt wahrgenomen wird, dann kann man vernünftigerweise annehmen, die religiös orientierten würden als erste eingezogen. In dem Fall macht das Studium an der Yeshiva nur noch mehr geeignet für den Dienst.
Ein Mitglied der Knesset erzählte mir von seinem ersten Tag in der US-Armee 1957. Am ersten Abend vor dem Schlafengehen ermahnte der Sergeant die ganze Truppe, „Seid vorsichtig mit euren Wertsachen. Es könnte gut sein, daß ihr direkt neben einem Juden schlaft.“
Ich erinnere mich an ein Gedicht, das wir in der Oberschule lernten. Es beschrieb zwei Soldaten im ersten Weltkrieg, die aufeinander schossen. Einer war Soldat in der deutschen Armee und einer in der russischen – beide waren Juden. Die Strophen wechselten zwischen den Gedanken des einen und des anderen Soldaten. Der deutsche Jude fragte G"tt, warum muß ich dem Kaiser dienen, und der russische fragt den Ewigen, warum muß ich dem Zaren dienen.
Beide zielen sorgfältig und verwunden den anderen tödlich. Mit schwindender Kraft kriechen beide, um dem Mann zu begegnen, der des anderen Leben nahm. Als sie sich sehr nahe kommen beginnt der eine „Shema Yisrael“ und der andere fährt fort „Hashem Elokeinu“ und einander ergreifend rufen beide aus „Hashem echad“.
Also geht heute nacht in die Schlafzimmer eurer Söhne und Töchter und sehr sie an, wie sie fridlich schlafen.
Vergeßt nicht, ihre Decken gerdezuziehen, ihr wollt nicht, daß sie sich erkälten.
Shabbat Shalom,
Nachman Kahana
Das englische Original steht in meinem Blog und die Quelle ist The Jewish Leadership Blog.