Die ARD lügt (V)

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Das WDR Kinderprogramm im Radio hat eine Sendung über Preußen zu einer bemerkenswerten Indoktrination für Kinder im Grundschulalter mißbraucht. Preußen wird dabei reduziert auf drei Themen[1] und alle drei ohne Ausnahme gezielt in den Dreck gezogen.

Die Einführung der allgemeinen Schulpflicht

Diese kulturelle Großtat[2], mit der Deutschland unter den Kulturnationen führend war und die mit Lesen, Rechnen und Allgemeinbildung die Grundlage des industriellen und wissenschaftlichen Aufschwungs legte, muß heutigen Kulturzerstörern besonders übel aufstoßen; ein reines Indoktrinieren, Auswendiglernen und Disziplinieren sei es gewesen. Nun trifft es sich, daß diese Sendung fast auf denselben Tag und in dieselbe Woche fiel wie die Meldung, daß in kaum einem Lehrberuf der Hauptschulabschluß noch als Grundlage ausreicht. Die 68er Schulzerstörer sind inzwischen so erfolgreich gewesen, daß erforderliches Hauptschulwissen wenn überhaupt nur noch vom Abiturzeugnis dokumentiert wird, während der Abschluß der Hauptschule oft nicht einmal mehr Grundschulkenntnisse garantiert. Genau deshalb nimmt gerade in Deutschland der Einfluß der Elternhauses immer mehr zu. Je weniger die Schule noch zu vermitteln bereit und imstande ist, desto mehr beschränkt sich Bildung auf das zu Hause gelernte. Es ist genau die vorgebliche eigene Klientel, der von den zwangsgeldalimentierten Linken, deren eigene Kinder mehrheitlich die Privatschulen bevölkern, am meisten geschadet wird.

Der Krieg um Schlesien

Solarpaneele und Windspargel helfen gegen die drohende Energiekrise gleich viel wie Kapellen und vergoldete Marienstatuen seinerzeit gegen die Pestepidemien des Mittelalters. Natürlich erkennen verblendete religiöse Fanatiker das heute so wenig wie damals. Die elementare Abhängigkeit jeder Nation von Energie und Lebensmitteln wollen die nicht wahrhaben, für die das eine aus dem Supermarkt kommt und das andere aus der Steckdose. Der billige Import aus dem Ausland versiegt in genau dem Moment, wo die Güter knapp und Versorgungssicherheit wichtig werden. Friedrich der Große hat die Bedeutung der schlesischen Kohle- und Erzreviere klar erkannt – das Ruhrgebiet lag für Preußen zu der Zeit weit weg und war unerreichbar. Ohne Zweck und ohne Notwendigkeit verbleibt vom Kampf um Schlesien nur der vermeintliche Spaß am Krieg und dem Verheizen von Menschenleben. So verkünden es zumindest jene Wassermelonen, die gerade jetzt deutsche Soldaten überall da hinschicken, wo es wirklich gar keine deutschen Interessen gibt sondern nur genau die Fanatiker, die schon ihren Vorbildern der RAF Ausbildung und Unterschlupf boten. Ganz nebenbei ist ihnen der Gedanke, daß gerade höchste Disziplin die Schlachten kurz hält und eigene Verluste minimiert, natürlich auch völlig fremd.

Kaiser Wilhelm der Zweite

Aus ihrer tiefen Verachtung für Bildung und Wissenschaft heraus muß die Journaille der 68er Tradition natürlich auch deren Erfolge verschweigen. Nichts liegt ihnen ferner als die zu ihrer Zeit weltweit unangefochten führenden Kaiser-Wilhelm-Institute, deren schwachen Abglanz wir noch heute in den Max-Planck-Instituten finden, in ihrer die Zeit prägenden Bedeutung angemessen darzustellen. Die Institute hießen nicht zufällig so, Wilhelm II war persönlich ein außergewöhnlich engagierter Förderer der Wissenschaft. Dem Aufstieg des zur Abwehr erdachten „Made in Germany“ zum weltweit anerkannten Qualitätssiegel ergeht es bei ihnen genauso. Und so wissen sie über Wilhelm II kaum mehr zu berichten, als daß er sich gern bei schönem Wetter in Uniform photographieren ließ.

Welches Preußen?

So verwandelt sich denn ein Staat, der sich erfolgreich der Bildung der breiten Masse verschrieb, der trotz karger Voraussetzungen die zuverlässige Versorgung mit Nahrungsmitteln und Energie sicherstellte und der Technik und Wissenschaft zu ungeahnten Höhen trieb, in einen despotischen Drill, eine kriegslüsterne Mordbande und einen eitlen Pfau. Und dieses zerstörerische Geflecht aus Propagandalügen stammt keineswegs aus einem feindlich gesonnenen Ausland sondern vom parteienkontrollierten und mit Zwangsgeldern gepäppelten deutschen Staatsrundfunk.

In der Ankündigung las sich das so:
    Immer wieder hört man jemanden sagen: „Das waren noch Zeiten!“ oder „Damals herrschten noch Zucht und Ordnung.“ Und heute? Wer kennt heute noch dieses Land, das 1947 aufgelöst wurde und in dem Gehorsamkeit, Pünktlichkeit und Sauberkeit so wichtig waren?
    Seinen ersten König nannten die Leute den „schiefen Fritz“, seinen berühmtesten den „alten Fritz“. Berüchtigt war der „Soldatenkönig“, der seine Untertanen eigenhändig prügelte und „lange Kerls“ sammelte; belächelt wurde der mit dem gezwirbelten Schnurrbart und dem Uniformtick – an manchen Tagen soll er sich bis zu sechsmal umgezogen haben –, bis er einen großen Krieg entfesselte, da lächelte niemand mehr.

Sie haben im übrigen vollkommen recht, wenn Sie befürchten, meine kurzen Schnipsel oben könnten aus dem Zusammenhang gerissen sein und den Inhalt verzerren, und es selbst überprüfen wollen. Gerne würde ich Ihnen deshalb die komplette Sendung zum Nachhören anbieten, leider ist das nach deutschem Urheberrecht strafbar. Winston Smith will sich die totale Kontrolle über die Vergangenheit auf keinen Fall nehmen lassen.


1
Das allein ist keine Kritik. Eine Sendung für Kinder darf sich nicht verzetteln und ausufern. Es geht allein um das, was daraus gemacht wurde.     Zurück
2
Man kann eigentlich heute das Wort Großtat nur noch ironisch gebrauchen. Ich meine hier den positiven Ursprungssinn und mir fällt keine weniger mißverständliche, gleichwertige Alternative dafür ein.     Zurück

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