Die Angst vor der Freiheit

2018-11-15

Von der Lust, sich betreuen und bevormunden zu lassen

Wieder einmal läßt sich selbst eine erfahrene Kritikerin wie Vera Lengsfeld blenden und aufs Glatteis führen. Sie läßt sich auf abseitige und irrelevante Schaukämpfe ein und damit von der wirklichen Kontrolle und Zensur in unserem Land ablenken. Hier ist mein Brief zum Thema:

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Sehr geehrte Frau Lengsfeld,

nehmen wir einmal an, Sie erlaubten mir, unterhalb Ihrer, mit Ihrem Namen verknüpften Domain kostenlos einen eigenen unabhängigen Blog zu betreiben. Würfen Sie dann nicht ebenfalls einen kritischen Blick auf die Inhalte und zögen das Angebot bei zu großer Inkompatibilität zurück?

Was hindert Menschen daran, einen eigenen Blog zu betreiben? Sie tun das, ich tue das, warum erwartet Prinzessin „Pommes“ bedient zu werden? Immer wieder jammern und weinen Schreiber, weil „ihre“ Facebookkanäle und „ihre“ Blogger-Blogs gelöscht werden. Es sind nicht ihre und es waren nie ihre. Sie allein entscheiden, was unter vera-lengsfeld.de erscheint, ich allein tue dasselbe für meine Domain und Facebook und Blogger nehmen für sich dasselbe selbstverständliche Grundrecht in Anspruch.

Das Internet ist schon alt. Als Tim Berners-Lee zwanzig Jahre später das Web erschuf und die Vernetzung für alle ermöglichte und als kurz darauf AOL den freien Zugang für jeden anbot, blieb es trotzdem einsam und leer. Dann kam Mark Zuckerberg mit einer großen Rolle Stacheldraht und errichtete – mitten in der weiten Ebene mit ihrem freien Angebot von Grundstücken für jeden – einen Gulag. Sofort strömten die Massen in das bisher verwaiste Netz und alle zwängten sich in seine engen Einheitsbaracken. Und obwohl seine Tore von Anfang an weit offenstehen, geht niemand, der einmal drinnen ist, wieder heraus und jene, die sich seinen Regeln nicht beugen und hinausgeworfen werden sollen, jammern und weinen, doch bitte bleiben zu dürfen.

Verstehen Sie das?

Ich nicht.

Eines jedenfalls ist klar: Wenn Sie entscheiden, was unter „Vera-Lengsfeld“ und ich entscheide was unter „Berger-Odenthal“ erscheinen darf und was nicht, dann ist der Zensurbegriff abwegig und vollkommen fehl am Platz. Irrationalen Spinnern wie „Pommes“, die das nicht einsehen wollen, unkommentiert eine Plattform zu bieten, halte ich für völlig verfehlt.

Viele Grüße
Ihr

Axel Berger

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