Die Lügenpresse lügt (XVI)

2018-12-16

Manchmal sagt die Presse aber auch ganz einfach nur die Wahrheit und es sind die „Faktenchecker“, die frei erfundene Behauptungen aufstellen.

Worum geht es? Eine Kleinkindergruppe soll gemeinsam ins Schwimmbad gehen. Bei dieser Zielgruppe ist es allein aus Sicherheitsgründen nicht nur sinnvoll sondern notwendig, daß Kinder am Schwimmen nur in Begleitung ihrer Eltern teilnehmen. Einem Vater und regelmäßigen Teilnehmer der Gruppe wurde gesagt, daß er und seine zweijährige Tochter bei diesem Termin unerwünscht seien, weil die Mütter und Frauen, treibend dabei vor allem die muslimischen Frauen, unter sich bleiben wollten. So weit der inhaltliche Kern des Berichtes.

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In der ersten Runde erschien die Kritik und Richtigstellung von Bildblog durchaus sinnvoll. Nach einer offiziellen Stellungnahme der Verwaltung handelte es sich um die Überreaktion einer einzelnen Kindergärtnerin:

Sogar so dämlich, dass die für den Mutter-Kind-Treff zuständige Bremer Sozialbehörde gegenüber „Bild“, wo auch das Transkript der Mailboxaufnahme erschienen ist, sagt:

„Wir wollen mehr Väter in den Eltern-Kind-Gruppen. Wir wollen auch, dass Väter häufiger in die Elternzeit gehen. Sie sollen natürlich mit muslimischen Eltern gemeinsam am Kinderschwimmen teilnehmen. Was dort praktiziert wurde, ist grundsätzlich nicht die Linie unseres Hauses.“

Also: Eine falsche Reaktion einer Mitarbeiterin, mit der der Sprecher der Sozialbehörde über diesen Fehler reden wolle. Soll alles so nicht wieder vorkommen.

Also eine typisch überreagierende Bild-Falschmeldung und eine notwendige und überzeugende Richtigstellung durch die Faktenchecker. Richtig? Nicht lange. Wenige Tage später nimmt, warum auch immer, die Bild ihre Meldung zurück und schreibt jetzt von einem regelmäßig stattfindenden Frauenbadetag. Diesmal aber wird es, so die Faktenchecker, richtig falsch. Nach einer sich über mehrere Absätze hinziehenden Schwurbelei über Frauenbadetage, die ja, wie wir alle wissen und dort explizit steht , regelmäßig von katholischen, jüdischen und nicht religiösen Frauen aber fast nie von muslimischen initiiert werden, kommen sie endlich zum Punkt: Ein solcher fand gar nicht statt .

Ein Frauenbadetag spielt in dem Fall, anders als von „Bild“ behauptet, überhaupt keine Rolle.

Der Sprecher der Bremer Sozialbehörde […] sagte uns auf Nachfrage, dass eine unglückliche Entscheidung der Mutter-Kind-Gruppe […] zum Ausschluss des Mannes beim Schwimmbadbesuch geführt habe: Die Frauen hätten sich gewünscht, dass nur Frauen mit zum Schwimmen kommen.

Natürlich steht das ganz am Ende des Beitrages in dem Bereich, den nur die wenigsten Leser noch sehen. Es ist eine sehr gewundene und verschwurbelte Art richtigzustellen: Bild hat von Anfang an vollkommen recht gehabt . Aber das würde der Bildblog so und in diesen Worten natürlich nie sagen.

Da haben wir es: Ein Vater, Steuerzahler und (höchstwahrscheinlich beitragszahlender) regelmäßiger Teilnehmer einer Krabbelgruppe darf an einer Veranstaltung nicht teilnehmen, weil ein paar Frauen das nicht wollen. Seit wann bestimmen irgendwelche, durch nichts und niemanden legitimierte Frauen, ganz egal welcher Religion, wer an offiziellen Veranstaltungen einer städtischen Einrichtung teilnehmen darf und wer nicht? In der repräsentativen Demokratie, in der ich aufgewachsen bin, bestimmen nicht einfach die, die am lautesten schreien und sich am rücksichtslosesten gebärden, darüber, was in steuerfinanzierten öffentlichen Einrichtungen gemacht wird und was nicht.

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