Natürlich ist ein heruntergekommenes und widerrechtlich besetztes Bürohaus kein angemessener Wohnraum für anspruchsvolle Bürger. Ganz offensichtlich muß die Stadt da tätig werden und eine frisch hergerichtete bessere Altenative kostenfrei zur Verfügung stellen. Und niemand soll der Stadt vorwerfen, sie vernachlässige ihre Pflichten – zumindest nicht alle. Gerade wurde in einer Pressemitteilung stolz der Vollzug gemeldet. Bei so viel Einsatz gehört es sich einfach, den Verantwortlichen auch einmal zu danken. Eben das habe ich soeben auf dem Postweg schriftlich getan:
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Sehr geehrte Frau Oberbürgermeister Reker,
sehr geehrte Damen und Herren der Ratsfraktionen,
gerade habe ich mit großer Freude und Zustimmung Ihre Pressemeldung zum liebevoll und aufwendig hergerichteten Wohnhaus in Deutz gelesen. Vor allem die zahlreichen regelmäßig im Dienst verwundeten Polizisten werden Ihre Fürsorge für gewalttätige Kriminelle äußerst zu schätzen wissen. Hat sich eigentlich von Ihnen ein einziger jemals für diese Beihilfe zur Körperverletzung bei den Opfern entschuldigt?
Ebenso bemühen Sie sich derzeit wieder um die Aufnahme zahlreicher unbegleiteter junger Männer im besten wehrfähigen Alter, die in ihren Herkunftsländern keinerlei Verfolgung ausgesetzt waren. (Siehe die Anerkennungsrate im regulären Asylverfahren.) Sie haben sogar, angesichts des eklatanten Leerstandes preisgünstiger Wohnungen und des vielen Platzes in der Stadt, bei der Bundesregierung eine höhere Zuteilung bestellt. Das überragende Maß Ihrer persönlichen sozialen Verantwortung ist dabei besonders auch daran zu erkennen, daß Köln neben Berlin zu den größten Nehmern im kommunalen und Länderfinanzausgleich gehört und Sie das Geld derer verteilen, die hier in Köln nicht wählen und insbesondere Sie nicht abwählen können. Aber natürlich wollen Sie Ihre Wohltätigkeit auch gar nicht aus diesem fremden Topf bezahlen, sondern selbstverständlich jede dieser großzügigen Aufnahmen, die gerade in Köln im Vergleich zu ländlichen Gegenden außerordentlich preiswert realisiert werden können, der Bundeskasse in Rechnung stellen.
Eine andere Gruppe ebenfalls gerade ankommender unbegleiteter junger Männer interessiert Sie dagegen gar nicht. Diese, die neu beginnenden Erstsemester, unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht von den erstgenannten:
Nein, solche Zuwanderer haben tatsächlich keinerlei Unterstützung verdient und sollen selbst sehen, wie sie zurechtkommen – ein recht erheblicher Anteil der mir persönlich Bekannten durch tägliches Pendeln über hundert und mehr Entfernungskilometer.
In diesem Sinne möchte ich Ihnen, Frau Reker, noch einmal ganz besonders herzlich zu Ihrer Wiederwahl gratulieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Axel Berger