. Ist das begründet und sinnvoll oder was steckt dahinter?
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In Diskotheken, beim Fußball und im Karneval findet man jetzt zunehmend die Regel, Geimpfte ohne weitere Prüfung zuzulassen, Ungeimpfte auch mit frischem Negativtest aber abzuweisen. Eben dieses Vorgehen wird vom Bundesgesundheitsminister ausdrücklich befürwortet . Ist das begründet und sinnvoll oder was steckt dahinter?
Ich selbst bin aus Überzeugung geimpft und weiß, die Impfung wirkt. Aber was heißt „wirkt“? Die höchsten irgendwo verbreiteten Werte lagen um 95 %. Für ältere Menschen und für die Deltavariante liegen sie weit niedriger. Das bedeutet, das Risko, das von einem Geimpften ausgeht, sinkt auf ein Zwanzigstel oder auch nur ein Drittel des Risikos von Ungeimpften. Das ist eine Verbesserung, klar, aber keine Garantie.
Die falsch negativen Ergebnisse eines Schnelltests existieren auch. Sie hängen extrem stark von der jeweiligen Viruslast ab. Ich vermute, für akut Infektiöse, diejenigen mit einer hohen Viruslast, die eine echte Ansteckungsgefahr bilden, liegt die Nichterkennungsrate sehr niedrig – vermutlich weit unter 1 % auf jeden Fall unter 5 %. Im Gegenzug ist die Viruslast bei der Minderheit Geimpfter, die sich trotzdem anstecken, genauso hoch wie bei Ungeimpften und das vor dem Einsatz erster Symptome.
In der Summe könnte man m.E. also ein plausibles Argument dafür bringen, bei Großveranstaltungen mit hohem Verbreitungsrisiko auch Geimpfte zu testen. Die derzeit um sich greifende Lösung, frisch Getestete abzuweisen, lediglich Geimpfte ganz ohne Test aber frei zuzulassen, ist in meinen Augen kompletter Blödsinn, sachlich durch nichts gerechtfertigt und eine rein politische Entscheidung in Richtung auf einen Impfzwang.
Und ich sage hier bewußt „-zwang“. Eine gesetzlich klar geregelte und allgemeingültige Impfpflicht habe ich von Anfang an befürwortet. Dieser undemokratische, mit Schikanen und Unrechtmäßigkeiten durchgesetzte Zwang ist etwas völlig anderes.
Siehe zu der Frage, warum etwas, das rein medizinisch vollkommen sinnslos erscheint, unter machtpolitischen Gesichtpunkten sehr zielführend erscheint auch Norbert Häring vom 2021-09-03 :
Die Finanzierer und Betreiber der ID2020-Initiative [finanzieren] die Harmonisierungsbemühungen der Weltgesundheitsorgansiation bezüglich digitaler Impfnachweise. ID2020 strebt an, bis 2030 alle Menschen auf der Welt mit digitalen, biometrisch unterlegten Identitätsnachweisen auszustatten, die für viele verschiedene öffentliche und private Zwecke verwendbar sein sollen.
Dazu passt die absurde Art, wie die Regierung in Deutschland mit den Genesenen umgeht. [...] Das sind weitere von den vielen scheinbaren Verrücktheiten rund ums Impfen und Testen, die sich schön unter die Rubrik einsortieren lassen: macht Sinn unter dem Aspekt der Durchsetzung von digitalen Impfpässen und Umsetzung von ID2020, sonst nicht.
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