Nein, der Untertitel ist natürlich meine böswillige Interpretation. Tatsächlich war es so. Bei einer meiner Ausreisen in den Westen war an der letzten Station mit Rückgabe des Passes dieser ungewöhnlicherweise verzögert. Der durchaus nette und sympathische Grenzbeamte versuchte, die Wartezeit mit etwas freundlicher Plauderei zu verkürzen. Wer’s glaubt …
Wir kamen auf die Presse. Und in dem Kontext erfuhr ich dann, die Presse sei frei und dürfe alles schreiben, was sie wolle. Nur bei der Wahrheit müsse sie bleiben. Es sei ja keinem gedient, wenn die Zeitungen Lügen und Unwahrheiten verbreiteten, deshalb werde das untersagt.
Daran denke ich gerade bei dieser Meldung, daß Youtube in den Tagen nach der Wahl alle Beiträge über das Ergebnis auf Wahrheit kontrollieren und falsches entfernen werde. Eine Offenlegung von Kriterien und Methoden sucht man vergeblich.
Peer Review ist selbst in der wissenschaftlichen Fachpresse nicht irrtumsfrei, kommt dem aber nahe. Es ist ein langwieriger, zeitaufwendiger Prozeß und er bindet gerade die höchstqualifierten und bestbezahlten Kräfte – auch wenn sie die Reviewarbeit selbst ehrenamtlich ausführen. Youtube nimmt für sich in Anspruch, dasselbe mit schlechtbezahlten Hilfskräften in Minuten leisten zu können.
Natürlich besteht dabei an einem perfekten und rein objektiven Ergebnis nicht der geringste Zweifel.
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Um eine Zensur im engeren Sinn handelt es sich hier natürlich dennoch nicht. Youtube ist die private Werbeseite eines kommerziellen Konzerns und genau wie jeder andere private Seite, meine auch, enthält sie genau das, was der Eigentümer dort sehen will, und nichts, von dem er es nicht will. Zum Medium geadelt wird sie erst von den vielen Dummen, die sie für ein solches halten und so tun und behandeln, als wäre sie eines. Zurück