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Was war das gerade eben im Morgenecho? Ich zumindest habe so etwas vorher noch nie erlebt. Die Moderatorin im WDR5 führte ein Gespräch mit einem so vorgestellten Fachmann zur Taurus Abhöraffäre. Gegen 7:45 h setzte er gerade an „das ganze hat natürlich auch eine politische Seite“
(sinngemäß zitiert), als sie ihn mitten im Satz unterbrach mit „Vielen Dank für das Gespräch“ und Gedudel aufschaltete. Keine Verabschiedung, kein Schlußsatz, nichts, sondern eine grobe Unterbrechung mitten im Redefluß. Es war auch nicht etwa die Leitung unterbrochen, man konnte ihn, ohne etwas zu verstehen, im Hintergrund weiterreden hören. Auch nicht etwa eine vorausgehende Bitte, aus Zeitgründen zum Schluß zu kommen, oder so etwas, im Gegenteil, kurz davor eine lange, weiterführende Frage.
Nota bene, das war keine Regierungssprecherin und keine Staatsanwältin, die zur Untermauerung ihrer Position einen Zeugen verhört, sondern ein öffentlich-rechtliches Medium das unabhängig und ohne (oder mit separater, abgesetzter) Wertung berichten soll, was stattfindet. Darf ein eingeladener Fachmann sagen, was er zum Thema denkt, oder ist er weisungsgebundene Sprechpuppe des Senders?
Rund zwei Stunden später erschien das Gespräch zum Download 
. Sein Ende wurde massiv bearbeitet und läßt den groben Abbruch verschwinden. Wer aufmerksam genug ist, eine im Westen in den letzten achtzig Jahren verkümmerte Fähigkeit, bemerkt aber dennoch das Fehlen des rituellen Gesprächsendes mit „Vielen Dank“ und „Vielen Dank“ und daran den vorzeitigen Abbruch.
Übrigens, die BBC bietet im Netz mindestens 24 Stunden lang ein „listen again“
für das gesamte Programm. In Deutschland müßte ich, noch nicht strafbar und illegal, ständig eine eigene Aufnahme mitlaufen lassen, um etwas selbst Gehörtes beweisen zu zu können. Deutsche Vergangenheit ist bereits Minuten später sauber bereinigt.
Geschrieben am 2024-03-11 gegen 8:00 h und ergänzt um den Download kurz nach 10:00 h.
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