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Wenn kurz vor der Wahl die beiden Kandidaten um das Amt des Minsterpräsidenten ein Streitgespräch über die richtige Politik führen, dann soll der Bürger auf keinen Fall selbst zuhören und sich schon gar keine eigene Meinung bilden. Stattdessen soll er sich von den allein dafür qualifizierten Journalisten der Leitmedien erklären lassen, was gesagt worden sei und was er darüber zu denken habe.
Daß die Vertreter der führenden Medien genau so denken, war mir schon lange klar. Neu ist, daß die Chefredakteurin der Taz das in eigenen Worten fast wörtlich genau so explizit auspricht. Wer nicht bereit ist, die von oben verordnete Meinung gehorsam zu übernehmen und sich aus der Primärquelle ein eigenens Bild machen möchte, der sucht in den führenden, zwangsfinanzierten und obrigkeitlich anerkannten Medien vergeblich. Fündig wird er allein bei „parallelweltlichen Plattformen im Netz“
. Damit ist alles gesagt. Es genügt die Quelle zu nennen und, der sie zitiert, ist ausgeschlossen. Über Inhalte muß man mit einem solchen „Rechtspopulisten“
nicht mehr sprechen, die Benennung reicht aus. Im gesamten Text werden dann auch keine erwähnt, wir erfahren nicht einmal die Themen, über die gesprochen wurde. (Das „Echsenwesen Merkel“
und die „blonde Rasse“
sind wohl eher toskanischem Rotwein und der inneren Vorstellungswelt von Frau Winkelmann zuzuschreiben als konzentriertem Zuhören.)
Wer allerdings die von Frau Winkelmann verantwortete Taz regelmäßig liest und weiß, was dort fast jedes Mal steht, wenn von Zahlen, quantitativen Angaben und technischen Zusammenhängen die Rede ist, dem entgeht nicht die Komik, wenn ausgerechnet sie anderen den Gebrauch von „Quatsch-Statistiken“
vorwirft.
Wir leben gerade in einer Welt mit zwei sehr deutlichen Veränderungen zu früher. Nie war das Informationsangebot breiter und das Hören von „Feindsendern“
einfacher als heute. Auf der anderen Seite hat die Technik der Propaganda und Massenmanipulation einen Grad an Perfektion erreicht, der noch wenigen Jahren außerhalb dystopischer Romane undenkbar erschien. Wo diese gegenläufigen Prozesse hinführen, kann und wird erst die Zukunft erweisen.
Disclaimer: Frau Ulrike Winkelmann ist mir durch und durch zutiefst unsympathisch und es fiele mir selbst dann schwer, wohlwollend über sie zu schreiben, wenn sie einmal etwas anderes als ideologietriebenen totalitären Fanatismus von sich gäbe. Das Risiko, so etwas könnte jemals geschehen, ist allerdings sehr gering.