Die Lust am Sklavendasein

2018-12-11

Offener Brief an Vera Lengsfeld

Warum haben Menschen solche panische Angst vor der Freiheit? Wo immer sich ein stacheldrahtumwehrtes Lager auftut schlüpfen sie heinein und ordnen sich dessen Herren bedingslos unter. Ein gewisses Jammern und mehr oder weniger lautstarkes Beschweren gehören zur Folklore immer mit dazu, sie ändern aber nichts an der Realität.

Vera Lengsfeld und einige andere haben eine gemeinsame „Petition“ (Erklärung für die Anführungszeichen weiter unten) initiiert, hosten die aber keineswegs selbst oder auf einer vertrauenswürdigen Plattform sondern bei einem windigen Anbieter, der in undurchsichtiger Weise sein eigens Süppchen kocht . Warum?

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Sehr geehrte Frau Lengsfeld,

Sie haben es – nach Fecesbook – schon wieder getan. Wer oder was ist change.org? Es ist nichts als die private Website eines privaten Vereins und natürlich erscheint dort – genau wie auf vera-lengsfeld.de und auf berger-odenthal.de – genau das, was die Eigentümer wollen, und nichts, von dem es die Eigentümer nicht wollen.

Es gibt bisweilen gute Gründe, sich fremder Sites zu bedienen. epetitionen.bundestag.de ist ein Angebot des intendierten Empfängers Ihrer Petition und damit eine sinnvolle Plattform für Unterzeichner. Jetzt haben Sie gute Gründe, gerade diese Plattform nicht zu wählen und eine eigene Petitionsseite zu betreiben. Schön, aber warum tun Sie es dann nicht? Was hindert Sie, die Petition auf einer Ihrer (der Initiatoren) eigenen Sites zu hosten? Dann bestimmen Sie, was erscheint und was gelöscht wird. Stattdessen schalten Sie einen durch nichts und niemanden legitimierten Niemand ein und unterwerfen sich damit dessen Vorlieben und Regeln. Wozu? Sicher, jetzt haben Sie einen Herrn Steinhöfel an Ihrer Seite, der sich anmaßt, über fremdes Eigentum zu verfügen und anderen vorzuschreiben, was sie auf ihrer eigenen Website zu tun und zu lassen haben. Haben Sie davon, trotz Ihrer jahrzehntelangen Erfahrung mit der DDR 1.0, noch immer nicht genug? Ich zumindest würde mir von dem feinen Herrn nicht aufoktroieren lassen, was ich auf meinen eigenen Seiten zu schreiben hätte. Meine Site ist nicht volkseigen und kein selbsternanntes Politbüro und keiner von den Juristen und Rechtsanwälten, die sich für besser halten als einfache Bürger und sich Sonderrechte anmaßen, darf darüber bestimmen. Wünschen Sie sich wirklich so sehr die Bolschewisten zurück?

Abgesehen von allen diesen Erwägungen ist eine Petition auf change.org zudem auch erkennbar vollkommen wert- und sinnlos. Jedes anonyme Pseudonym mit einer rasch eingerichteten Einweg-Wegwerfadresse kann dort unterschreiben, gern auch mehrfach und problemlos auch massenhaft als Bot. Wer soll so etwas ernstnehmen? Sie etwa? Ich ganz bestimmt nicht. Wenigstens weiß ich bei der Epetition des deutschen Bundestages, daß die Unterzeichner wirkliche und reale Menschen und Bürger sind und daß jeder nur einmal unterschrieben hat.

Mit freundlichen Grüßen

Axel Berger

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