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Unsere Wirtschaft ist heute und schon länger so eng vernetzt wie nie zuvor. Kein Fertigungsbetrieb hat mehr eine lokale Lagerhaltung und keiner eine nennenswerte Fertigungstiefe (stellt also benötigte Teile nicht mehr selbst her). Jede Störung der Lieferkette führt überall sofort zum Produktionsstillstand. Es gibt keine wichtigen und „unwichtigen“ Güter. Wenn auch nur eines der kleinen, alltäglichen und „unwichtigen“ Teile fehlt, kann das Wichtige nicht mehr fertiggestellt werden. Es ist nicht möglich, die Wirtschaft von oben gesteuert nur auf das Wichtige auszurichten. Wie gut eine zentrale Planung funktioniert, haben wir in einem Teil Deutschlands gerade vierzig Jahre lang ausprobiert.
Es sind nicht, jedenfalls nicht nur, die Gaststätten und Nagelstudios, die im derzeitigen Lockdown in Schwierigkeiten geraten. Was zu befürchten war und wovor von Anfang an gewarnt wurde, beginnt gerade einzutreten. Ausgerechnet der wichtigste Hersteller von Beatmungstechnik meldet Lieferprobleme: www.welt.de/wirtschaft/plus206850889/ . Und nicht nur er, einem seiner wichtigsten Zulieferer geht es genauso: www.welt.de/206954005/ . In einem dritten Artikel wird klar, daß die Engpässe auch Medikamente und vieles andere betreffen: www.welt.de/206939175/ .
Das große Problem, vor dem wir jetzt stehen, ist, daß die Maßnahmen, die diese Probleme hervorgerufen haben, in vermutlich 14 Tagen unabweisbar nötig werden und noch verschärft werden müssen – und das dann ohne Rücksicht auf die Wirtschaft. Die vergangenen Wochen, die für eine maximale Vorbereitung hätten genutzt werden müssen, sind jetzt vertan. Wenn wir an unsere Wirtschaft und unsere Zulieferer irgendeine Erwartung haben, dann müssen wir sie und alle ihre „unwichtigen“ Anhängsel jetzt ohne jede weitere Gängelung tun lassen, was immer für sie nötig ist. Die Welle ist noch nicht da, bis jetzt hatte in Deutschland noch niemand irgendwelche echten Probleme, aber sie kommt. Seien wir bereit!